Risiken neuer Asset-Klassen abschätzen

14.07.2016

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SIGNAL IDUNA setzt auf interne Ratingverfahren der RSU. Das anhaltende Niedrigzinsumfeld und die erhöhten regulatorischen Anforderungen durch Solvency II stellen Versicherungen und deren Asset-Manager vor große Herausforderungen bei der Kapitalanlage.

(fw/rm) Um künftig Entscheidungen über die Rentabilität von Investments auch jenseits der Standard-Angebote treffen zu können, müssen die Risiken genau kalkulierbar sein. In diesem Zusammenhang hat sich nun die SIGNAL IDUNA Gruppe dazu entschieden, ihre Investitionsentscheidungen künftig mit internen Ratingverfahren der RSU Rating Service Unit GmbH zu bewerten. "Es gibt bei den Versicherern den Druck, aus den Standard-Investments rauszugehen, weil sie aufgrund des dauerhaften Niedrigzins die Renditeerwartungen nicht mehr erfüllen können", erläutert Dr. Thomas Reichsthaler, Marketingleiter der RSU Rating Service Unit GmbH. Stattdessen rücken Investments ins Blickfeld, für die es keine externen Ratings gibt, zum Beispiel Finanzierungen von kleineren Unternehmen oder Immobilienprojekten. Auch bei Infrastruktur- oder Flugzeugfinanzierungen können Versicherungen in der Regel nicht auf externe Ratings zurückgreifen. "Diese größeren, langfristig angelegten Finanzierungen bieten einerseits bessere Renditechancen. Für die Versicherer bedeutet das aber andererseits auch, dass sie in neue Asset-Klassen müssen, für die die Risikoeinschätzungen relativ schwierig sind", sagt Reichsthaler. Hinzu kommt die Einführung von Solvency II zum 1. Januar 2016, wodurch strengere Vorgaben in Kraft getreten sind, die Versicherungen zu einer internen Risikobewertung verpflichten. "Die Versicherer haben jetzt die gleiche hohe Aufsichtspflicht wie die Banken", sagt Reichsthaler. "Was für die Banken 2007 die Einführung von Basel II war, ist für die Versicherung heute die Einführung von Solvency II." Mit den RSU-Risikomessverfahren wird den Versicherungen ein System angeboten, mit dem zusätzlich zu den externen Ratings auch eine eigene Analyse des geplanten Investments möglich wird. "Das interne Rating-Verfahren von der RSU hilft uns, eine präzisere Aussage zur Bonität der untersuchten Unternehmungen zu treffen, so dass im Rahmen des Emittenten-Auswahlprozesses eines Portfoliomanagers die Risikoseite deutlich besser bewertet werden kann", sagt Dr. Peter Andres, Sprecher der Geschäftsführung der SIGNAL IDUNA Asset Management GmbH. Die SIGNAL IDUNA Asset Management GmbH bündelt und koordiniert die Aktivitäten in der Kapitalanlage für die einzelnen Unternehmen der SIGNAL IDUNA Gruppe. Dabei verwalten die Portfoliomanager Kapitalanlagen von Versicherungen, Pensionskassen und der Kapitalverwaltungsgesellschaft HANSAINVEST in Höhe von rund 40 Milliarden Euro (Stand 31.12.2015). www.rsu-rating.de