Report Mainz: DWS zieht Konsequenzen aus Landraub-Vorwürfen

07.02.2013

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Die Deutsche Bank-Tochter DWS Investment GmbH hat nach eigenen Angaben ihre Anteile an dem thailändischen Zuckerkonzern KSL abgestoßen.

(fw/mo) Wie das ARD-Politikmagazin "Report Mainz" am 8.11.2010 berichtete, soll das Unternehmen an brutalen Landvertreibungen beteiligt gewesen sein. Die DWS-Zentrale in Frankfurt erklärte demgegenüber "Report Mainz": "Der Fondsmanager des DWS Global Agribusiness hat sich eingehend mit den Vorwürfen beschäftigt und KSL damit konfrontiert." KSL habe "Schwierigkeiten mit Landrechten" eingeräumt, eine illegale Landnahme aber bestritten. DWS bezweifelt diese KSL-Darstellung und habe deshalb "die Aktien verkauft", so ein DWS-Sprecher (siehe www.reportmainz.de).

In dem Beitrag wurden kambodschanische Bauern gezeigt, die für KSL mit Gewalt von ihren Feldern vertrieben wurden. Insgesamt verloren 400 Familien so ihrer Felder. Eine Entschädigung hatte niemand bekommen. Die Vereinten Nationen hatten die Vertreibung in einem Bericht öffentlich dokumentiert. Die internationale Menschenrechtsorganisation FIAN begrüßte die Entscheidung der DWS. Roman Herre, Agrarreferent bei FIAN Deutschland fordert: "Die DWS muss in Zukunft genauer prüfen, in welche Firmen sie investiert."