PropTech-Pioniere, Klimawandel und Pandemie: Steht der Immobilienmarkt vor einem Digitalisierungsschub?

29.03.2022

Foto: © The Lazy Artist Gallary, Pexels

Das Automatisierungspotenzial der Immobilienwirtschaft ist groß. Daran gibt es - zumindest nach einer aktuellen Studie der Unternehmensberatung Ernst & Young und dem Spitzenverband der Immobilienbranche (ZIA) - keine Zweifel. Angesichts der Herausforderungen von Fachkräftemangel, Klimawandel und Pandemie scheinen immer mehr Makler und Immobilienunternehmen auf Digitalisierung zu setzen, um ihre Existenz zu sichern. Ein nicht mal drei Jahre altes PropTech-Start-Up zeigt, wie das praktisch gehen könnte.

Mehr Chance als Gefahr: Ein neues Mindset in der Immobilienbranche?

Bisher dürfte nur wenigen die Immobilienbranche als Avantgarde der Digitalisierung in Erscheinung getreten sein. Während E-Commerce, FinTechs und oder digitale Mobilität schon seit Längerem auf sich aufmerksam machen, blieb es bis dato in Sachen Digitalisierungsinitiativen unter Maklern erstaunlich ruhig. Dass damit bald Schluss sein könnte, daran arbeiten die Brüder Lucas und Lennart Christel mit ihrem Start-Up REO. Gestartet mit einem diskreten Marktplatz für Immobiliengeschäfte reagieren sie auf das Bedürfnis der Branche sowie den Endkunden nach Modernisierung. So verschrieben sich die Gründer der Entwicklung einer volldigitalen All-In-One-Software für Verkauf und Vermietung von Residential und Commercial Immobilien.

„Daten verteilen sich derzeit auf viele Systeme und Tools. Über 60% der Zeit wird am Telefon oder an Mails verbracht und es gibt kaum Möglichkeiten für Kollaboration“, beschreibt Lucas Christel den aktuellen Standard im Datenmanagement, eines der zentralen Baustellen für viele Maklerbetriebe. Und tatsächlich sieht eine große Mehrheit der befragten Branchenvertreter in der EY-Studie gerade in der Administration ihres Datenbestandes großes Verbesserungspotential. Ganz oben auf der Liste steht die Rechnungsverarbeitung (78%), gefolgt von der Verwaltung des Zahlungsverkehrs (69%) und der systemübergreifenden Datenübertragung (67%).

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