Prognosen für 2015: Wer bietet mehr?

18.01.2015

2014 war für Ökonomen ein überraschend gutes Jahr. Viele – meist zu vorsichtige - Prognosen lagen weit daneben. Für 2015 gibt es wieder eine ganze Reihe an Vorhersagen. Wahrscheinlich trifft keine davon ein.

Prognosen sind schwierig. Wie schwierig sie sind, das zeigen alljährlich die Vergleiche von Vorhersagen und tatsächlichen Werten. Für die US-Wirtschaft sagten Ökonomen voraus, dass durchschnittlich 200.000 neue Stellen pro Monat geschaffen werden. Tatsächlich waren es 241.000. Beim Ölpreis lagen die Prognosen noch weiter daneben. Hier wurde mit knapp 95 US-Dollar pro Barrel Ende 2014 gerechnet. Tatsächlich waren es am Ende nur 53 US-Dollar.Wer denkt, dass das Über- oder Unterschätzen eines Wertes um 20 oder 40 Prozent etwas Außergewöhnliches ist, der wird enttäuscht. Bei der Arbeitslosenrate lag die Abweichung bei lediglich zehn Prozent. Bei Inflation und der Rendite zehnjähriger US-Anleihen wurden die Jahresendwerte um 30 und 37 Prozent überschätzt. Hört man also für 2015 einen bestimmten Wert, zum Beispiel eine Inflationsrate von zwei Prozent, dann liegt sie höchstwahrscheinlich nicht bei zwei Prozent, sondern 40 Prozent darüber oder darunter.

Die Konsensmeinung für 2015 geht für die USA von weiterem Wachstum aus. Die ganze Welt ist euphorisiert vom Wachstum der Amerikaner. 2014 lag es bei „nur" 2,4 Prozent, weil das erste Quartal noch negativ war. Die darauffolgenden Quartale war das Wachstum schon fast gespenstisch hoch mit einer Jahresrate von vier Prozent und mehr. Nun gehen viele davon aus, dass sich das so fortsetzt oder gar noch beschleunigt. Der Beginn der laufenden Quartalsberichterstattung zeigt bisher jedoch ein eher gemischtes Bild.

Doch die sogenannten Experten haben dazugelernt. Natürlich ist es immer schwierig, mit einer einzigen Prognose eine Punktlandung zu erreichen. Deshalb behilft man sich mit Szenarien unterschiedlicher Konjunkturentwicklung, denen man wiederum Eintrittswahrscheinlichkeiten zuordnet. Hierdurch kann man seine Präferenz ausdrücken, sieht aber nicht mehr ganz so schlecht aus, wenn wider Erwarten doch das zunächst am unwahrscheinlichsten gehaltene Szenario eintritt.Letztlich produziert dies aber nur wieder zusätzliche Fehlerprognosen, denn für welches Szenario man sich entscheidet, liegt wiederum im Ermessensspielraum des Betrachters, und ob die dann definierten Erwartungswerte bei dem jeweiligen Szenario tatsächlich eintreten, mag ebenfalls dahingestellt sein. Würfeln ist wahrscheinlich genauso gut

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(Autor: Dr. Marc-Oliver Lux von Dr. Lux & Präuner GmbH & Co. KG)_