„Produktionsinformationsblatt (PIB) – Zielführende Erneuerung?“

07.02.2013

Ab Juli gibts Beipackzettel auch in der Bank. Oft wird Finanzdienstleistern der Vorwurf gemacht, mehr an das eigene Wohl zu denken, als an die Bedürfnisse der Kunden. finanzwelt sprach mit Marcel Langer, Direktor bei UBS Deutschland.

finanzwelt: Herr Langer, ab sofort müssen Banken jedes Finanzinstrument, das sie Privatanlegern empfehlen, mit Produktinformationen versehen. Ist das PIB sinnvoll?

Markus Langer: Der grosse Vorteil des PIBs ist die Tatsache, dass viele relevante Informationen auf kleinem Raum zusammengefasst werden. Diese Informationen waren bereits vorher öffentlich, aber in den meisten Fällen nicht so konzentriert abrufbar. Da wir davon ausgehen, dass sich die PIBs der meisten Emittenten zumindest recht stark ähneln werden, sollte es den Investoren in Zukunft einfacher fallen, verschiedene Produkte miteinander zu vergleichen.

finanzwelt: Wo sehen Sie noch Verbesserungsvorschläge und wer bestimmt, wie so ein PIB auszusehen hat?

Markus Langer: Die im PIB zu behandelnden Punkte wurden uns vom Gesetzgeber vorgegeben. Wir haben uns wie viele andere Emittenten dazu entschlossen, dass vom Deutschen Derivat Verband entwickelte Muster zu adaptieren. Im Alltagsgeschäft werden sich sicherlich Stärken und Schwächen der einzelnen Entwürfe herauskristallisieren und es ist davon auszugehen, dass es in Zukunft hier noch zu der ein oder anderen Änderung kommen kann.

finanzwelt: Erleichtert Ihnen das PIB die tägliche Arbeit im Zertifikatemarkt?

Markus Langer: Es wird sicherlich interessant sein zu sehen ob und wenn ja wie dieses zusätzliche Informationsangebot in Zukunft angenommen wird. Bei einer intensiven Nutzung sollte der Einsatz von PIBs zumindest den Beratern die Arbeit erleichtern.

Das Gespräch führte Alexander Heftrich