Postbank behauptet sich

28.07.2016

Zentrale der Postbank in Bonn Foto: Postbank

Das Ergebnis vor Steuern (ex ESI, d.h. exklusive Sondereffekten aus der erneuten Konsolidierung der Servicegesellschaften sowie Aufwendungen für die Entflechtung und Zukunftsinvestitionen) stieg um rund 2 Prozent auf 134,2 Millionen Euro an (Q2 2015: 131,7 Millionen Euro).

(fw/rm) Die Postbank hat im zweiten Quartal 2016 trotz des für Banken äußerst schwierigen Marktumfelds ein im Vergleich zum Vorjahr stabiles Ergebnis erzielt. Dieses Ergebnis konnte vor allem dank eines aufgrund sehr starken Kreditgeschäfts nur moderat gesunkenen Zinsüberschusses, konsequenten Kostenmanagements sowie gestiegener Erträge im Finanzanlageergebnis (u.a. durch Verkauf der Anteile an Visa Europe) erzielt werden. Dank der hohen Kreditqualität, des konservativen Geschäftsmodells und der stabilen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in Deutschland konnte die Postbank zudem historisch niedrige Aufwendungen für Risikovorsorge buchen. Aktives Kostenmanagement trug dazu bei, dass der adjustierte Verwaltungsaufwand im zweiten Quartal im Vorjahresvergleich trotz steigender Kosten für Regulatorik mit 690,8 Millionen Euro stabil gehalten werden konnte (Q2 2015: 692,2 Millionen Euro) Die Bilanzsumme der Postbank lag zum 30. Juni 2016 bei 147,9 Milliarden Euro nach 150,6 Milliarden Euro zum 31. Dezember 2015. Dieser Rückgang ist im Wesentlichen auf die fortgesetzte Fokussierung des Geschäfts mit dem weiteren Abbau von Risikopositionen in Verbindung mit dem Auslaufen langfristiger Passivpositionen zurückzuführen. Die Kapitalisierung der Postbank konnte stabil gehalten werden. Die harte Kernkapitalquote (CET1 fully-phased) blieb im Vergleich zum 31. Dezember 2015 bei 11,5 Prozent. Die Leverage Ratio lag mit 3,3 Prozent ebenfalls nahezu stabil auf zufriedenstellendem Niveau. Den Ausblick für das Geschäftsjahr 2016 mit einem Rückgang des Ergebnisses vor Steuern um einen niedrigen dreistelligen Millionen-Euro-Betrag bestätigt die Postbank unverändert. Frank Strauß, Vorstandsvorsitzender der Postbank, sagte: "Das schwierige Marktumfeld mit insbesondere dem Niedrigzinsumfeld, stellt weiterhin eine große Herausforderung für Banken dar. Umso erfreulicher ist es, dass wir unser Ergebnis vor Steuern (ex ESI) im zweiten Quartal stabil halten konnten. Es zeigt sich, dass uns die Umsetzung unserer Strategie mit Fokus auf Kreditkundengeschäft, Effizienz und digitale Transformation weniger anfällig für das Marktumfeld macht. Diesen Weg werden wir im zweiten Halbjahr weitergehen und weiter konsequent unsere Hausaufgaben machen. Ein wichtiger Baustein wird hierbei ein neues Preismodell für unsere Girokonten sein, das eine faire Balance der Ansprüche unserer der Stakeholder bieten wird." Bei der Umsetzung der Zukunftsagenda ist die Postbank im ersten Halbjahr 2016 gut vorangekommen und konnte im Geschäft mit Privat-, Geschäfts- und Firmenkunden erneut erfreuliche Zuwächse erzielen. Das gesamte Kreditneugeschäft mit Privat-, Geschäfts- und Firmenkunden im ersten Halbjahr 2016 lag mit 9,5 Milliarden Euro um 12,1 Prozent über dem Vorjahr und damit auf Rekordniveau. Starke Zuwächse von 22 Prozent verzeichnete die Postbank dabei im Ratenkreditgeschäft mit Privatkunden. Weitere starke Wachstumsraten konnte die Postbank bei Krediten für Firmenkunden (+49 Prozent), Geschäftskunden (+34 Prozent) sowie in der gewerblichen Immobilienfinanzierung (+30 Prozent) verzeichnen. Beim Vertriebskanal Digital konnte das Neugeschäft mit online abgeschlossenen Ratenkrediten im ersten Halbjahr 2016 um 11 Prozent gesteigert werden. Der Anteil onlinefähiger Girokonten lag im ersten Halbjahr weiterhin auf hohem Niveau bei 84 Prozent. Dank der Ausweitung des Kreditbestands um 0,7 Milliarden Euro konnte der Einlagenüberhang im ersten Halbjahr 2016 um rund 0,5 Milliarden Euro gesenkt werden. Frank Strauß: "Wir haben zum 30. Juni planmäßig die Entflechtung von der Deutschen Bank und damit einen Meilenstein für die Eigenständigkeit der Postbank erreicht. Nun können wir uns vollständig darauf konzentrieren, unsere Bank zukunftsfähig zu machen. Im Fokus bleiben dabei die digitale Transformation der Postbank, die Steigerung unserer Effizienz und das Ziel, eine ausgeglichene Kundenbilanz zu erreichen." Fortsetzung auf Seite 2