Welche Versicherungen brauchen Hausbesitzer wirklich?
26.10.2020
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Ein Eigenheim steht für Sicherheit, Erfolg und für viele auch für Glück. Gleichzeitig ist es aber auch eine signifikante Investition und damit ein potenzielles Risiko, denn wenn es hier zu einem Schaden kommt, kann das schnell teuer werden. Um sich dagegen zu schützen gibt es eine Vielzahl an Versicherungen, die abgeschlossen werden können. Dieser Artikel beleuchtet die Versicherungen, die jeder Hausbesitzer haben sollte.
Wohngebäudeversicherung
Egal, ob Haus oder Eigentumswohnung: Eine Wohngebäudeversicherung ist für jeden Besitzer ein faktisches Muss. Mit ihr schützen sich Eigentümer vor den finanziellen Folgen eines Sachschadens sowohl am Gebäude als auch an sämtlichen fest eingebauten Gegenständen. In der Praxis ist man also vor folgenden Schäden geschützt:
Feuer zum Beispiel durch Kabelbrand, wenn ältere stromtragende Leitungen nicht mehr auf dem neuesten Stand sind, defekte Netzkabel an Geräten überhitzen oder aber auch durch Unfall in der Küche. Solange keine Brandstiftung vermutet wird, übernimmt die Wohngebäudeversicherung Schäden durch Brände und zahlt darüber hinaus Schadensersatz für Kosten durch Löschwasser.
Blitzschlag und Überspannung, auch hierbei können Leitungen zerstört werden.
Hagel und Sturm ab Windstärke 8, hier werden entweder die Kosten für Reparaturen getragen, oder auch ein ganz neues Dach finanziert. Hagelschäden werden unabhängig von der Windstärke übernommen.
Wasserleitungen sind ebenfalls geschützt, sowie auch alle hieran angeschlossenen Anlagen wie Heizkörper, Waschmaschinen oder Klimapumpen. Unter Umständen können sogar Aquarien dazu zählen.
Bei einem Totalschaden wird bei einer Wohngebäudeversicherung der Neuwertpreis entrichtet und der Versicherte kann ein gleichartiges Haus zu aktuellen Preisen finanziert bekommen, einschließlich aller sonstigen Kosten für die Planung.
Privathaftpflichtversicherung
Viele Versicherer argumentieren, dass eine private Haftpflichtversicherung für jeden ratsam ist, schließlich schützt sie vor allerhand Schäden, die im Alltag aus Versehen verursacht werden können. Für Hausbesitzer ist sie jedoch noch wichtiger, denn sind verantwortlich für Schäden an andere in und um das Haus, wenn diese hätten verhindert werden können. Das klassische Beispiel hierfür ist eine vereiste Auffahrt, auf der ein Besucher ausrutscht und sich verletzt. Auch eine nicht fachgerecht befestigte Dekoration oder ein Blumenkasten, der sich löst und ein parkendes Auto beschädigt wird teuer für den Hausbesitzer, der keine Privathaftpflichtversicherung hat. Nur wenn das Haus so abgelegen ist, dass keine Fußgänger daran vorbeilaufen und auch keine Besucher empfangen werden, könnte von dieser Versicherung abgesehen werden. Da dies jedoch unrealistisch ist und die Privathaftpflicht außerdem im Alltag schützt, bleibt sie ratsam.
Elementarschadenversicherung
Zwar schützt eine Wohngebäudeversicherung vor Kosten durch Blitzschlag oder starkem Sturm, jedoch sind weitere Naturereignisse nicht inbegriffen. Auch wenn es eher unwahrscheinlich ist, dass das Eigenheim in Mitteldeutschland Opfer eines Vulkanausbruches wird, mehren sich Ereignisse wie Starkregen, Überschwemmung und Hochwasser und sind je nach Lage eine sehr reale Gefahr. Diese Versicherung schützt bei nahezu allen Naturereignissen, auch bei Erdbeben, Schneedruck oder Erdrutsch. Sie wird häufig als Erweiterung der Wohngebäudeversicherung gleich mit angeboten und muss bewusst abgewählt werden, wenn man von ihr keinen Gebrauch machen will. Die Wohngebäudeversicherung lässt sich vielfältig erweitern, zum Beispiel um Schäden durch Vandalismus abzudecken oder verbaute Photovoltaikanlagen zu schützen.
Fazit
Wo, wenn nicht im Eigenheim sollte man sorgenfrei schlafen können? Diese Versicherungen sorgen für stressfreies Wohnen und bilden einen guten Basisschutz. Natürlich gibt es noch eine Vielzahl weiterer, speziellerer Versicherungen, die von individueller Relevanz sind. Wer teuren Hausrat hat, sollte eine Hausratsversicherung haben. Wer selber baut, der braucht eine Bauherrenhaftpflicht für Schäden auf der Baustelle. Es gilt: Vorsicht ist besser als Nachsicht.