Studie zeigt: Wir brauchen „Gesundheit“ als Schulfach

17.11.2021

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vivida bkk und die Stiftung „Die Gesundheitsberater“ veröffentlichen Studie „Zukunft Gesundheit 2021“. Dabei wurden 1.058 Bundesbürger zwischen 14 und 34 Jahren zu Gesundheitsthemen und ihrem Wissen darüber befragt. Die Ergebnisse zeigen: Junge Menschen haben Interesse an einem gesunden Leben, doch die altersgerechte Wissensvermittlung von Gesundheitsthemen fehlt.

Die Idee, „Gesundheit“ in der Schule zu unterrichten, gibt es nicht erst seit heute, umgesetzt wurde sie bisher jedoch nicht. Dabei wächst die Anzahl der jungen Erwachsenen, die fordern, dass Wissensgrundlagen für ein gesundes Leben auch in der Schule gelehrt werden müssen, stetig. Das beweisen auch die Ergebnisse der „Zukunft Gesundheit 2021“-Studie: 84 % der Befragten wünschen sich ein Schulfach „Gesundheit“. Im Vergleich zu den Ergebnissen vor fünf Jahren (77 %), sehen heute also noch mehr junge Erwachsene einen Bedarf für diese Themen. „Bislang tauchen Gesundheitsthemen in den Lehrplänen nur sporadisch in bestimmten Klassenstufen auf, meist in Fächern wie Biologie oder Sport“, erläutert Dr. Tanja Katrin Hantke, Gesundheitsexpertin der vivida bkk. „Doch es fehlt eine konsequente altersgerechte Beschäftigung mit dem Thema Gesundheit durch alle Jahrgangsstufen hindurch.“

Die richtigen Impulse sind nötig

Viele Jugendliche und junge Erwachsene legen in ihrem Alltag oft falsche Ernährungsgewohnheiten, Bewegungsmangel und übermäßigem Medienkonsum an den Tag und hinzu kommen nicht selten Probleme in der Schule, am Arbeitsplatz oder in der Familie. Das beeinträchtigt die Gesundheit und allein 62 % der 14- bis 17- Jährigen wünschen sich deswegen eine bessere Aufklärung über Gesundheitsthemen in der Schule. Drei Viertel der Befragten würden sich bereits gerne gesünder ernähren und mehr Sport treiben, doch viele wissen nicht wie. Dafür ist das Wissen über Gesundheit zu gering. „In Kindheit und Jugend werden die Grundlagen für ein gesundes Leben gelegt. Hier müssen junge Menschen mit regelmäßigen Impulsen und professionellen Anleitungen unterstützt werden, die Verantwortung für ihre Gesundheit zu übernehmen“, meint Dr. Hantke dazu.

Weitere Ergebnisse belegen, dass sich nicht einmal die Hälfte der Schüler vorbeugend über Gesundheitsthemen und Krankheiten informieren. Für 76 % werden Gesundheitsthemen erst relevant, wenn sie Beschwerden haben oder bereits erkrankt sind. Junge Erwachsene nutzen außerdem häufig Dr. Google. 75 % recherchieren online nach Gesundheitsthemen und stehen dann mit den Ergebnissen alleine da. „Die Corona-Pandemie hat zusätzlich deutlich gemacht, wie wichtig Gesundheitskompetenz für die gesamte Gesellschaft ist“, erklärt Roland Frimmersdorf, Geschäftsführer der Stiftung Gesundarbeiter. Die Stiftung wurde bereits 2012 als Präventionsstiftung  von der vivida bkk (ehem. Die Schwenniger Krankenkasse) gegründet und verstehe sich laut Frimmersdorf als Impulsgeber. Gemeinsam mit der gesetzlichen Krankenkasse fordert die Stiftung bereits seit Jahren ein Schulfach „Gesundheit“ und hat dazu ein Positionspapier erarbeitet.

Die vollständige Studie „Zukunft Gesundheit 2021 – Jungen Bundesbürgern auf den Puls gefühlt“ finden Sie hier. (lb)