Sind Zinsen heute wichtig?

11.04.2017

Die Zeiten wo Geld und Zins zusammenhingen hat die EZB abgeschafft. /Foto: © fotomek - Fotolia.com

Die Politik gegen Zinsen der Europäischen Zentralbank war erfolgreich. Geldsammeln ohne Zinsen ist der Renner. Girokonten sind der Sieger, egal ob als ein Angebot im Internet oder in einer Bankfiliale.

Der deutsche Sparer reagiert gerade bei kurzfristigen Geldanlagen auf die Nullzinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) und mutiert zum Geldsammler. Die EZB-Politik gegen Vorsorgesparer und zur Drosselung von Konsum und Investitionen war ein voller Erfolg. Das Sammeln von Geldbeträgen auf dem Girokonto legt zu. Vergleichbare Anlageformen verlieren in der Gunst der Geldbesitzer deutlich. Das ist ein Ergebnis einer aktuellen Umfrage zum Anlageverhalten der Deutschen. Kantar TNS befragte dazu im Auftrag des Verbandes der Privaten Bausparkassen e.V. über 2.000 Bundesbürger im Alter von über 14 Jahren.

Den deutlichsten Rückgang von 48 auf 42 Prozent im Vergleich zu 2016 verzeichnete dabei das Sparbuch. Es ist zwar immer noch die beliebteste Geldanlage. Der Vorsprung auf Platz 2 ist allerdings auf einen Prozentpunkt geschrumpft. Geldparken auf dem Girokonto legte gegen den Trend um zwei Prozentpunkte auf 41 Prozent zu.

Platz 3 belegt unverändert das Zwecksparen für Wohnzwecke oder das Sammeln von Geldern rund um das Thema Wohnen: der Bausparvertrag mit 34 Prozent – nach zuvor 35 Prozent.

Jeder Dritte nutzt nach wie vor die biometrischen Angebote zur Altersvorsorge wie Renten- und Kapitallebensversicherungen, diese werden wie im Vorjahr von 32 Prozent der Bundesbürger genutzt.

Auf Platz 5 rangieren jetzt Immobilien mit 26 Prozent. 2016 waren es allerdings noch 30 Prozent. Die preislichen Übertreibungen in Ballungsräumen und Städten dürften dafür eine wesentliche Ursache sein.

Kurzfristige Geldanlagen wie Tagesgeldkonten/Festgeldkonten/Termingelder sanken in der Gunst der deutschen Sparer ebenfalls deutlich – und zwar von 28 auf 23 Prozent.

Investmentfonds und Riester-Rente kommen auf jeweils 20 Prozent – nach jeweils 22 Prozent 2016 – und belegen damit gemeinsam Platz 7 der beliebtesten Anlageformen.

Auf dem vorletzten Platz der Top 10 stehen investives Kapital wie Aktien mit 15 Prozent nach 16 Prozent im Vorjahr. Keine wesentliche Änderung ergab sich bei Festverzinslichen Wertpapieren, wo die sogenannten Schatzbriefe des Bundesfinanzministers unverändert von sechs Prozent der Befragten als eine mögliche Anlage genannt wurden. Wer gibt schon Staaten gern Kredit? (db)