Pflegeversicherung – Fernweh

07.04.2015

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Eine Pflegeversicherung gegen Einmalbeitrag kann man bei vielen Lebensversicherern noch bis ins hohe Alter abschließen. Gute Vermittler werden jedoch im Interesse ihrer Kunden mit spitzem Stift rechnen müssen, ob und bei welchem Anbieter sich das lohnt.

Zudem sollten sie darauf achten, dass die Police eine weltweite Deckung einschließt. Denn wegen der hohen Kosten hierzulande zieht es immer mehr Pflegebedürftige in die Ferne.

Die Zahl der Pflegebedürftigen wird in den kommenden Jahrzehnten geradezu explodieren. Geschuldet ist dies zwei eigentlich positiven Entwicklungen: Die Deutschen leben immer länger – mit jedem Jahr steigt die Lebenserwartung von Neugeborenen um zwei Monate. Der zweite Aspekt ist der medizinische Fortschritt, denn wer noch vor 50 Jahren an einer schweren Erkrankung sterben musste, hat heute dank besserer medizinischer Versorgung und einer rasanten Entwicklung in der Pharmaforschung beste Chancen auf ein langes Leben – in welchem körperlichen Zustand auch immer. Das mag die Betreiber von Pflegeeinrichtungen und die mobilen Pflegeunternehmer freuen, die Betroffenen leiden jedoch oft darunter. Und ihre Kinder ebenfalls, kommt doch zur physischen und psychischen Belastung in vielen Fällen noch die Unterhaltsverpflichtung zwischen den Generationen hinzu. Ob die in der Tat oft großzügigen Selbstbehalte und Freibeträge eine solche Haftung ausschließen, kommt immer auf den Einzelfall an.

Was liegt für die Altersgruppe 50plus also näher, als eine

Pflegezusatzversicherung gegen Einmalbeitrag abzuschließen?

Vor allem dann, wenn Geld aus einem abgeschlossenen Sparvertrag, einem Erbe oder einer ausgezahlten Lebensversicherung zur Verfügung steht. So auch Lutz Gronemeyer, Produktmanager der Dialog Lebensversicherung: „Während bei jüngeren Personen der Vermögensaufbau im Vordergrund steht, ist es bei der Zielgruppe 50plus der Vermögenserhalt. Speziell für diesen Wunsch hat die Dialog die Pflegerentenversicherung ‚SPR-care®’ entwickelt.“ Das Produkt sichere die Versorgung und schütze das Vermögen. Gronemeyer verweist auf weitere Leistungen, die speziell für die Zielgruppe 50plus interessant seien: „Das auf diese Zielgruppe angepasste Lebensphasenmodell mit Beitragsbefreiung bei Arbeitslosigkeit oder Tod des Partners, umfangreiche Nachversicherungsgarantien, bedarfsgerechte Assistance-Leistungen und wertvolle Zusatzoptionen.“ Hierzu zähle z. B. eine Beitragsrückgewähr, wenn der Versicherungsnehmer stirbt, ohne pflegebedürftig geworden zu sein. Da die privaten Krankenversicherer aber überhaupt keine Pflegeversicherungen gegen eine einmalige Beitragszahlung und auch längst nicht alle Lebensversicherer das im Rahmen ihrer Pflegerenten anbieten, ist der Vertrieb in besonderem Maß gefragt. Zwar bieten etliche Gesellschaften den Vertragsabschluss noch bis ins 70. Lebensjahr an – ob sich das dann finanziell für den Kunden rechnet, sei gefragt.

Immer häufiger wünschen Bundesbürger eine Pflege im Ausland,

um den hohen Kosten hierzulande zu entgehen.

Dafür nehmen sie etwa einen Umzug nach Thailand in Kauf. Mit allen gravierenden Veränderungen auch im familiären Umfeld. Daher ist es für viele Versicherte ganz entscheidend, ob ihre Pflegepolice auch den Wunsch nach der Ferne deckt. So sieht das auch Gerhard Schwarzer, Vorstandschef der DOMCURA: „Diese Tendenz muss sich zwingend in einem Vorsorgeprodukt wiederfinden und bieten das daher mit unserem Premium-Deckungskonzept zur Pflegeversicherung an.“ (hwt)

Generation 50plus | Pflegeversicherung – Fernweh | Printausgabe 02/2015