Noch viel zu tun
30.07.2014
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Über 70 % der Versicherungsunternehmen empfinden Solvency II als große oder sehr große Herausforderung. Dies ergab eine Studie der Versicherungsforen Leipzig in Kooperation mit SunGard zum aktuellen Umsetzungsstand.
(fw/hwt) Insgesamt 95 Mitarbeiter von circa 40 verschiedenen Versicherern hatten an der Studie teilgenommen. Wie erwartet zeigte sich, dass in den Unternehmen viele Abteilungen – durchschnittlich sechs – in Solvency II involviert sind, nicht nur die drei Kernbereiche Risikomanagement, Rechnungswesen und Aktuariat/Mathematik/Versicherungstechnik, sondern auch Abteilungen wie Kapitalanlage, Recht/Compliance, Interne Revision, Personalwesen oder IT. Obwohl sich alle Befragten bereits mit den Reporting-Prozessen bezüglich der Solvency II-Berichterstattung befasst haben, sind bei 70 % von ihnen die Prozesse bisher noch in Planung. Erst 20 % der Versicherungsunternehmen haben diesbezüglich bereits fertig ausgearbeitete Reporting-Prozesse. Hinzu kommt durch die Einbeziehung von verschiedenen Abteilungen ein hoher Koordinationsbedarf. Versicherungsunternehmen müssten sich daher bereits im Vorfeld von Solvency II intensiv mit einer klar strukturierten und dokumentierten Prozesslandschaft beschäftigen, um im Nachgang weniger Aufwand bei der Suche nach Prozessfehlern zu haben.
Ein etwas überraschendes Ergebnis der Studie sei der Umsetzungsstand von einigen vorgezogenen Anforderungen wie etwa dem ORSA-Prozess. Das ORSA-Verfahren befindet sich zwar bei knapp zwei Drittel der Befragten bereits in der Umsetzungsphase, etwa 30 % der Befragten stellen jedoch nur „erste Überlegungen" diesbezüglich an. Angesichts der Berichtspflichten, die 2015 zu erfüllen sind, besteht hier laut Versicherungsforen Leipzig dringender Handlungsbedarf. Die Ergebnisse der Studie belegten insgesamt, dass die beteiligten Abteilungen in den Unternehmen noch einige Zeit mit der Vorbereitung auf die einzelnen Solvency II-Anforderungen ausgelastet sein werden. Als größte Herausforderung steht den Verantwortlichen die Priorisierung der verschiedenen Themen und Aufgaben gegenüber. Eine gute Kommunikation zwischen den einzelnen Abteilungen und Teams innerhalb eines Unternehmens werde so zu einem ausschlaggebenden Erfolgsfaktor.