Investitionen in europäische Gewerbeimmobilien sollen 2015 auf 230 Milliarden Euro steigen

28.09.2015

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Mit einem Investmentvolumen von 104,9 Milliarden Euro hat der Markt für Gewerbeimmobilien im ersten Halbjahr 2015 weiter an Fahrt gewonnen. Das entspricht einem Plus von 29 Prozent gegenüber dem ersten Halbjahr 2014.

(fw) Die internationale Immobilienberatung Knight Frank schätzt, dass sich der Umsatz für europäische Gewerbeimmobilien 2015 insgesamt auf rund 230 Milliarden Euro summieren wird. Damit wäre 2015 das beste Jahr seit dem letzten Hoch in 2007.

Sowohl in vielen Kern- als auch in etlichen Peripheriemärkten Europas haben die Investitionen zugelegt. Die beiden größten Märkte Großbritannien und Deutschland wiesen in den ersten sechs Monaten dieses Jahres eine hohe Performance auf und haben dem Gesamtergebnis einen heftigen Schub verliehen. Großbritannien steuert auf ein Rekordjahr zu. Deutschland profitiert vor allem von den Standorten Berlin und Frankfurt.

Auch die Immobilienmärkte in der Peripherie haben sich weiter belebt, da viele Investoren mehr Risikobereitschaft zeigen und außerhalb der Kernmärkte Wertschöpfung suchen. Spanien und Irland, die seit 18 Monaten die Erholung in diesem Segment anführen, ziehen weiterhin viel Kapital an. Im ersten Halbjahr 2015 wiesen indes Italien und Portugal die beeindruckendsten Steigerungsraten auf.

Die hohen Investitionen in europäische Gewerbeimmobilien haben zu einer weitreichenden Renditekompression geführt. So haben die Renditen für erstklassige Büros in Städten wie Amsterdam, Lissabon, Madrid, Mailand und Paris nachgegeben. Die gewichtete Durchschnittsrendite für Top-Bürogebäude in erstklassiger Lage ist laut Knight Frank auf 4,9 Prozent gesunken. Das ist das niedrigste Niveau seit dem dritten Quartal 2007.

„Die ungebrochen hohe Nachfrage nach europäischen Gewerbeimmobilien seitens ausländischer Anleger insbesondere aus den USA und die steigende Zahl große Portfoliodeals werden den Investmentumsatz im Laufe des Jahres weiter in die Höhe treiben,“ kommentiert Andrew Sim, Leiter für European Capital Markets bei Knight Frank. „Wir gehen davon aus, dass das Ergebnis 2015 den Vorjahreswert um mehr als 20 Prozent überflügeln wird. Mehrere Länder werden dieses Jahr neue Rekorde erreichen.“

Während sich der Investmentmarkt in der Mehrheit der europäischen Länder äußert lebhaft präsentiert, gibt der Nutzermarkt ein differenzierteres Bild ab. In Deutschland und Spanien ist die Bürovermietung im ersten Halbjahr 2015 stark gestiegen, in Paris war sie hingegen gedämpft. Standorte wie London, Dublin, Madrid und Wien gehören zu den wenigen Ländern in Europa, die Mietsteigerungen bei den Top-Büromieten verzeichneten. Mittelfristig geht Knight Frank indes von einem Plus bei den Mieten aus, denn die Konjunktur in Europa verbessert sich und die Verfügbarkeit von Büros in den Hauptgeschäftsbezirken nimmt ab.

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