Informationen über private Altersvorsorge überfordern

28.06.2021

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Beim Thema Information gilt nicht selten „weniger ist mehr“: Wie eine aktuelle Studie der Deutschen Vermögensberatung (DVAG) zeigt, fühlen sich viele Menschen mit den zahlreichen Informationen zum Thema Altersvorsorge überfordert. Zudem informieren sich viele nicht bei den nicht unbedingt am besten geeigneten Ansprechpartnern.

Riester-Rente, Rürup-Rente, Sachwerte, Aktien, Fonds etc.: Die Möglichkeiten, privat für das Alter vorzusorgen, sind vielfältig – entsprechend gibt es zu dem Thema auch viele Informationen, mit denen sich die Verbraucher auseinandersetzen müssen. Erschwerend kommt hinzu, dass Informationen auf jeden Fall nötig sind, weil ohne die richtige Vorsorge die Gefahr für Altersarmut steigt. Diese beiden Faktoren überfordern jedoch viele Menschen, wie eine repräsentative Umfrage von Kantar im Auftrag der Deutschen Vermögensberatung (DVAG) zeigt. So gaben in dieser nur 25 % der Teilnehmer an, dass sie mit der Vielzahl an Informationen zum Thema Altersvorsorge gut zurechtkommen würden. Dabei brauchen die meisten Verbraucher gute und verständliche Information zum Thema Altersvorsorge: 58 % der Befragten gaben an, dass sie im Alter finanzielle Einbußen befürchten. Die Angst vor der Altersarmut ist dabei über Einkommensklassen verteilt: So gaben jeweils 55 % der Studienteilnehmer mit einem jährlichen Brutto-Haushaltseinkommen zwischen 30.000 und 40.000 Euro sowie zwischen 50.000 und 60.000 Euro an, dass sie finanzielle Einbußen im Alter befürchten würden.

Professionelle Hilfe nicht Priorität A

Wenn man selbst mit einer komplexen Sache überfordert ist, bietet es sich an, einen Experten zu dem Thema zu Rate zu ziehen. Bei den Befragten der DVAG-Umfrage wird dieser sinnvolle Weg aber oft nicht eingeschlagen – vor allem nicht von jüngeren Menschen: So gaben knapp 60 % der 18- bis 24-jährigen an, sich vor allem im Freundes- und Bekanntenkreis über die Möglichkeiten der privaten Altersvorsorge zu informieren. Nicht nur weil diese ebenso mit Informationsflut zu dem Thema überfordert sein können, ist es fraglich, ob sie der richtige Ansprechpartner sind: So können diese sich auch in einer anderen Lebensphase befinden und deshalb völlig anderen Bedingungen im Bereich private Altersvorsorge unterliegen als man selbst. In höherem Alter nimmt die Neigung, sich im persönlichen Umfeld zum Thema Altersvorsorge zu informieren, jedoch deutlich ab: Von den über 45-jährigen Befragten informieren sich nur noch ein Viertel im Familien- und Bekanntenkreis. Auf eine persönliche, professionelle Beratung vertrauen über alle Altersklassen hinweg nur ein Sechstel der Befragten. (ahu)