Immobilieninvestments: Neubauprojekte abseits der Metropolen

02.09.2024

Christian Paschertz. Foto: Paschertz Unternehmensgruppe

In einem Marktumfeld, das durch hohe Preise und Unsicherheiten in den Großstädten geprägt ist, eröffnen sich in peripheren Regionen lukrative Möglichkeiten. Mit sorgfältiger Analyse und Planung können Investoren in diesen Regionen stabile und attraktive Renditen erzielen.

Immobilieninvestments spielen seit jeher eine wichtige Rolle in der Anlagestrategie vieler Investoren. Diese Form der Investition bietet nicht nur die Möglichkeit, stabile und regelmäßige Einkommensströme durch Mieteinnahmen zu generieren, sondern auch langfristige Wertsteigerungen des Anlageobjekts. Immobilien gelten als relativ krisensicher und weniger volatil im Vergleich zu Aktien oder anderen Anlageformen, was sie zu einem bevorzugten Investment für langfristig orientierte Anleger macht. Durch den physischen Besitz einer Immobilie besteht zudem eine gewisse Sicherheit und Kontrolle über die Investition, was bei rein finanziellen Anlagen oft nicht der Fall ist.

In den letzten Jahren haben jedoch die Preise für Immobilien in Metropolen ein Niveau erreicht, das viele Investoren abschreckt. Städte wie München, Berlin oder Hamburg haben aufgrund der hohen Nachfrage, begrenzten Verfügbarkeit von Bauland und attraktiven Arbeitsmarktbedingungen eine enorme Preissteigerung erfahren. Diese Preisexplosion führt dazu, dass die Einstiegshürden für neue Investoren sehr hoch sind und die Rentabilität von Immobilieninvestments in diesen Städten sinkt. Das Risiko einer Überbewertung und einer möglichen Korrektur des Marktes ist ebenfalls gestiegen, was viele Investoren veranlasst, nach Alternativen zu suchen.

Voraussetzungen für erfolgreiche Immobilieninvestments in der Peripherie

Die Bedeutung der Peripherie gewinnt in diesem Kontext zunehmend an Relevanz. Im Vergleich zu den teuren Metropolen bieten periphere Regionen oft deutlich günstigere Einstiegspreise und gleichzeitig attraktive Wachstumschancen. Durch den zunehmenden Trend zur Dezentralisierung und die verstärkte Nutzung von Remote-Arbeit wird das Leben außerhalb der großen Städte immer attraktiver. Menschen schätzen die höhere  Lebensqualität, niedrigeren Lebenshaltungskosten und die oft bessere Umweltqualität in kleineren Städten und ländlichen Regionen. Diese Entwicklungen führen zu einer steigenden Nachfrage nach Wohnraum in der Peripherie, was Investoren interessante Renditechancen eröffnet.

Für erfolgreiche Immobilieninvestments in der Peripherie gibt es mehrere zentrale Voraussetzungen, die berücksichtigt werden müssen. Diese Faktoren sind entscheidend, um sicherzustellen, dass die Investition sowohl kurzfristig als auch langfristig rentabel ist. Zu den wichtigsten Voraussetzungen gehören eine positive demografische Entwicklung, ein starker Arbeitsmarkt, eine gut ausgebaute Infrastruktur sowie attraktive Lebensbedingungen. Ein wesentlicher Faktor für den Erfolg von Immobilieninvestments in der Peripherie ist das Bevölkerungswachstum. Regionen, die ein stabiles oder sogar wachsendes Bevölkerungswachstum verzeichnen, bieten eine höhere Sicherheit für die Nachfrage nach Wohnraum. Bevölkerungswachstum kann durch verschiedene Faktoren beeinflusst werden, darunter wirtschaftliche Chancen, Lebensqualität und die Verfügbarkeit von Dienstleistungen. Städte und Gemeinden, die erfolgreich neue Einwohner anziehen können, sei es durch Geburtenüberschüsse oder Zuzüge, bieten bessere Voraussetzungen für Immobilieninvestitionen.

Arbeitsmarkt, Infrastruktur und allgemeine Lebensbedingungen entscheidend für die Attraktivität

Ein weiterer entscheidender Aspekt ist der Arbeitsmarkt. Regionen mit einem starken Arbeitsmarkt und einer niedrigen Arbeitslosenquote bieten bessere Voraussetzungen für Immobilieninvestitionen. Ein diversifizierter Arbeitsmarkt mit verschiedenen Branchen und großen Arbeitgebern kann dazu beitragen, die wirtschaftliche Stabilität und die Nachfrage nach Wohnraum zu sichern. Investoren sollten daher die wirtschaftliche Struktur der Region genau analysieren und auf Indikatoren wie Beschäftigungswachstum, Unternehmensansiedlungen und wirtschaftliche Förderprogramme achten.

Die Infrastruktur spielt ebenfalls eine wichtige Rolle bei der Bewertung der Attraktivität von Immobilieninvestments in der Peripherie. Eine gut ausgebaute Verkehrsinfrastruktur, einschließlich Straßen, öffentlicher Verkehrsmittel und Nähe zu Autobahnen oder Bahnhöfen, ist entscheidend für die Erreichbarkeit und Attraktivität einer Region. Darüber hinaus sind weiche Standortfaktoren wie die Verfügbarkeit von Schulen, Krankenhäusern, Einkaufsmöglichkeiten und Freizeitangeboten wichtig, um eine hohe Lebensqualität zu gewährleisten. Regionen, die diese Faktoren bieten, sind für potenzielle Mieter und Käufer attraktiver. Die Lebensbedingungen in einer Region sind ein weiterer wichtiger Faktor. Dazu gehören Aspekte wie die Umweltqualität, Sicherheitslage und kulturelle Angebote.

Periphere Regionen, die eine hohe Lebensqualität bieten, ziehen nicht nur mehr Bewohner an, sondern können auch höhere Mieten und Immobilienpreise rechtfertigen. Investoren sollten daher auf Umweltfaktoren wie Luftqualität, Grünflächen und die Nähe zu Erholungsgebieten achten.

Gründliche Standortanalyse ist entscheidend

Neubauprojekte sind für Investoren in diesen Regionen besonders attraktiv. Sie bieten die Möglichkeit, moderne, energieeffiziente und an den Bedürfnissen der heutigen Mieter ausgerichtete Gebäude zu errichten. Dies erhöht die langfristige Attraktivität der Immobilien und reduziert gleichzeitig die Betriebskosten. Neubauten sind häufig mit steuerlichen Vorteilen verbunden, beispielsweise durch Abschreibungen oder Förderprogramme, die die Wirtschaftlichkeit der Investition weiter verbessern können. Investoren haben zudem die Möglichkeit, bei Neubauprojekten von Beginn an Einfluss auf die Gestaltung und Ausstattung der Immobilie zu nehmen, was sich positiv auf die Wertentwicklung und Vermietbarkeit auswirken kann.

Bei der Investition in Neubauprojekte gibt es jedoch mehrere Faktoren, die sorgfältig geprüft werden müssen. Eine gründliche Standortanalyse ist entscheidend, da die Attraktivität und das Wachstumspotenzial stark variieren können. Wichtige Kriterien sind die demografische Entwicklung, wirtschaftliche Bedingungen und die vorhandene Infrastruktur der Region. Die Qualität des Bauprojekts spielt ebenfalls eine zentrale Rolle. Investoren sollten die Erfahrung und Reputation des Bauträgers, die verwendeten Baumaterialien sowie die Einhaltung von Bauvorschriften und Qualitätsstandards genau überprüfen. Die Kontrolle der Baukosten ist essenziell, um Budgetüberschreitungen zu vermeiden und die Rentabilität des Projekts zu gewährleisten. Schließlich müssen rechtliche und bürokratische Aspekte berücksichtigt werden. Investoren sollten dabei auch sicherstellen, dass alle erforderlichen Genehmigungen vorliegen und dass sie über die lokalen Bau- und Immobilienvorschriften informiert sind.

Marktkommentar von Christian Paschertz ist Geschäftsführer der Paschertz Unternehmensgruppe.