GDV unterstützt EU-Omnibus-Paket für effizientere Nachhaltigkeitsberichte
21.01.2025
GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen. Foto: GDV
Der GDV begrüßt die Initiative der Europäischen Kommission zur Vereinfachung der Nachhaltigkeitsberichterstattung durch das geplante Omnibus Simplification Package. Dieses Paket zielt darauf ab, bestehende und zukünftige Berichtspflichten zu bündeln und die bürokratische Belastung für Unternehmen zu reduzieren.
„Nachhaltigkeitsinformationen sind für uns als Kapitalgeber und als Risikoträger wichtig. Die Berichte müssen aber fokussierter sein“, sagt Jörg Asmussen, Hauptgeschäftsführer des GDV. Ein Übermaß an Vorgaben gehe zu Lasten der Wettbewerbsfähigkeit und bringe die Wirtschaft bei der Transition nicht weiter.
Effizienz steigern, Transparenz bewahren
Aus Sicht des GDV bietet das Omnibus-Paket eine gute Chance, die Nachhaltigkeitsberichterstattung effizienter zu gestalten. „Das ursprünglich angestrebte Ziel der letzten EU-Kommission, die Berichtspflichten um 25 Prozent zu reduzieren, ist ein gutes Signal“, so Asmussen. „Wir brauchen eine Nachhaltigkeitsberichterstattung, die weniger auf Quantität, sondern mehr auf die Qualität der Informationen setzt. Je besser die Daten sind, desto einfacher können die Versicherer gute Entscheidungen im Sinne der Nachhaltigkeit treffen.“
Verhältnismäßigkeit sicherstellen
Die aktuellen Größenkategorien zur Berichtspflicht basieren auf starren Schwellenwerten, die für kleine und mittlere Versicherer ungeeignet sind. Aufgrund ihres hohen Umsatzes und Bilanzvolumens gelten nahezu alle deutschen Versicherer, darunter auch kleine regionale Anbieter, als große Unternehmen und unterliegen somit den gleichen Berichtspflichten wie internationale Konzerne.
„Die derzeitigen Kriterien werden den Besonderheiten der Versicherungsbranche nicht gerecht und stellen gerade kleinere Anbieter vor große Herausforderungen“, so Asmussen. Der GDV fordert, branchenspezifische Größenkategorien einzuführen oder Versicherer nur dann als berichtspflichtig einzustufen, wenn sie mehr als 250 Mitarbeitende haben. „Es darf nicht darum gehen, möglichst viele Unternehmen einzubeziehen, sondern die richtigen.“
Über das Omnibus-Paket
Das Omnibus Simplification Package wird voraussichtlich am 26. Februar 2025 vorgestellt. Laut EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen soll dadurch die bürokratische Last für Unternehmen im Bereich der Nachhaltigkeitsberichtspflichten verringert werden. Ziel ist es, bestehende Regelwerke nicht abzuschaffen, sondern zu konsolidieren. Diese Konsolidierung betrifft die EU-Taxonomie-Verordnung (Taxonomy Regulation), die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) sowie die Corporate Sustainability Due Diligence Directive (CSDDD). (mho)