Finanzwissen ausbaufähig

20.04.2023

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Zinsen, Rendite, Krypto: Vor allem Frauen und ältere Menschen haben teilweise Nachholbedarf in puncto Finanzwissen. Mit einem Thema kennt man sich in Deutschland hingegen gut aus, wie eine aktuelle Studie zeigt.

Beim Finanzwissen in Deutschland gibt es Luft nach oben. Das trifft vor allem auf Menschen ohne höheren Schulabschluss, Meisterprüfung oder Studium, Frauen und Ältere zu. Das zeigt eine Studie zur finanziellen Bildung von Erwachsenen in Deutschland, von der nun erste Ergebnisse vorliegen – nämlich zum Thema Finanzwissen. Die BaFin hatte diese Studie im vergangenen Herbst in Deutschland koordiniert. Sie hatte dabei die Vorgaben des Internationalen Netzwerks zur Finanziellen Bildung der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (Organisation for European Economic Co-operation and Development – OECD) übernommen.

Die Teilnehmer mussten dazu insgesamt zehn Fragen beantworten: einfache Rechen-aufgaben, Einzelfragen zu den Themen Zinsen, Inflation und zur Risikoeinschätzung von Finanzprodukten sowie der Digitalisierung. Zusätzlich sollten die Teilnehmenden selbst ihre Finanzkompetenz einschätzen. Nun liegen die Ergebnisse vor.

Die Ergebnisse auf einen Blick

  • 21 % der Erwachsenen sind bei allen Finanzfragen sattelfest: 21 % der Befragten kennen die richtigen Antworten auf alle zehn Finanzwissensfragen. Sie haben damit ein umfangreiches Basiswissen. Im Durchschnitt beantworten die Teilnehmenden acht Fragen korrekt. 31 %  bewältigen weniger als acht Fragen erfolgreich.
  • Frauen und Ältere schneiden im Durchschnitt etwas schlechter ab: Die interviewten Frauen beantworten durchschnittlich 7,6 Fragen richtig, also etwas weniger als die Männer (8,4). Die befragten Senioren im Alter von 60 bis 79 Jahren schaffen im Durchschnitt 7,6 richtige Antworten und damit weniger als die jüngeren Alters-gruppen. Die lieferten durchschnittlich 8,2 richtige Ergebnisse.
  • Bildungsabschluss und Finanzkompetenz stehen in Beziehung zueinander: Menschen, die höchstens einen mittleren Schulabschluss oder eine berufliche Grundbildung (Lehre) abgeschlossen haben, haben durchschnittlich weniger Finanzwissen als Menschen mit Abitur, mit einer Meisterprüfung oder mit Hochschulabschluss. Befragte der erstgenannten Gruppe beantworten im Durchschnitt 7,1 Fragen korrekt. Die Vergleichsgruppe liegt bei 8,5 richtigen Antworten im Schnitt (siehe Grafik 1).
Grafik 1:  © BaFinGrafik 1: © BaFin

Den vollständigen Fachartikel zur Studie finden Sie hier. (ml)