Etappen auf dem Weg zum Gipfel
26.02.2021
Paul Buchwitz, Fondsmanager des DWS SDG Global Equities/ Foto: © DWS
Die Sustainable Development Goals (SDGs) sollen bis 2030 global erreicht werden. Im Gespräch mit der finanzwelt erläuterte Paul Buchwitz, Fondsmanager des DWS SDG Global Equities, den Zielerreichungsgrad und seinen Investmentansatz.
finanzwelt: Herr Buchwitz, die Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDGs) sind ein universeller Aufruf zum Handeln. Kommen wir nach Ihrer Ansicht bei der Zielerreichung gut voran? Paul Buchwitz» Wir sind vielen Zielen nähergekommen und haben sichtbare Fortschritte gemacht. Nehmen wir zum Beispiel das Ziel 7 „Bezahlbare und saubere Energie“. Die Kosten für sauberen Strom sind dank enormer Investitionen in den vergangenen Jahren deutlich gesunken. Andere Ziele wie die Bekämpfung von Hunger und Armut sind wiederum schwerer erreichbar. Laut Bundesentwicklungsminister Gerd Müller fallen allein durch die Folgen der Corona-Pandemie rund 130 Millionen Menschen in Hunger und extreme Armut zurück. Zudem wirkt sich die Pandemie negativ auf die Gesundheit von Millionen Menschen aus.
finanzwelt: Können Sie uns Ihren Investmentansatz näher erläutern? Buchwitz» Mit dem DWS SDG Global Equities setzen wir auf Unternehmen, die mit ihren Produkten und Services einen positiven Beitrag zu den UN-Nachhaltigkeitszielen leisten. Das können beispielsweise Unternehmen sein, die Impfstoffe oder Medikamente entwickeln, um Krankheiten zu besiegen. In Frage kommen aber auch Hersteller von Windrädern oder Anbieter von Software, die für eine bessere Bildung sorgen. Im Durchschnitt soll mindestens jeder zweite Euro, den die Unternehmen an Umsatz erwirtschaften, zu den UN-Nachhaltigkeitszielen (SDGs) beitragen. Außerdem legen wir Wert darauf, dass die Unternehmen unseren ESG-Standards entsprechen. Das heißt, die Unternehmen sollen auch nachhaltig wirtschaften und sich an Umwelt- und Sozialstandards halten sowie durch gute Unternehmensführung überzeugen. Nicht zuletzt streben wir an, mit dem Fonds eine bessere Rendite als der breite Markt – zum Beispiel gemessen am MSCI World – zu erzielen. Aus diesem Grund unterziehen wir alle Unternehmen einer gründlichen Fundamentalanalyse.
finanzwelt: Woher wissen Sie, dass die investierten Unternehmen auch wirklich nachhaltig wirtschaften? Arbeiten Sie hierzu mit externen Datenlieferanten zusammen? Buchwitz» Um sicherzustellen, dass die Unternehmen nachhaltig wirtschaften und unsere ESG- Standards erfüllen, greifen wir derzeit auf die Daten von fünf Anbietern zurück, die mit Hilfe unserer selbst entwickelten ESG Engine zu einem Nachhaltigkeitsrating verarbeitet werden. Für die Messung des potenziellen SDG-Beitrages der Unternehmen nutzen wir derzeit zwei Datenanbieter.
finanzwelt: Ihr Fonds peilt die 1 Mrd. Euro AuM an. Wie heben Sie sich von Wettbewerbern, auch reinen ESG/Nachhaltigkeitsfonds, ab? Buchwitz» Die meisten ESG-/Nachhaltigkeitsfonds konzentrieren sich darauf, dass die Unternehmen nachhaltig wirtschaften und sich dabei an die Sozial-, Umwelt- beziehungsweise Standards der guten Unternehmensführung halten. Wir gehen mit dem DWS SDG Global Equities einen Schritt weiter, indem wir zusätzlich darauf abzielen, dass die Unternehmen einen positiven Beitrag zu mindestens einem UN-Nachhaltigkeitsziel leisten. Den potenziellen SDG-Beitrag messen wir anhand der Umsätze. Somit erreichen wir eine hohe Transparenz und profitieren mit Hilfe der Daten mehrerer unabhängiger Anbieter von einer besseren Qualität und höheren Objektivität. Das schafft Vertrauen bei den Anlegern. Nicht zuletzt konnten wir seit der Auflegung des Fonds zeigen, dass ein positiver Beitrag zu den UN-Nachhaltigkeitszielen und eine positive Rendite durchaus miteinander vereinbar sind. (ah)