Die Rolle der Familie bei der Finanzbildung
13.05.2024
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Kindern den verantwortungsvollen Umgang mit Geld beizubringen, ist der Mehrheit der Eltern sehr wichtig. Anlässlich des Vatertags am 9. Mai und Muttertags am 12. Mai untersuchte Mastercard in einer europaweiten Umfrage, wie groß der Einfluss der Familie auf den Umgang mit Finanzen ist und wo Menschen Rat bei Geldthemen suchen.
Die Familie und speziell die Eltern sind in Deutschland mit 33 % die wichtigste Quelle für die Vermittlung von Finanzwissen. Töchter fragen dabei häufiger um Rat bei ihren Eltern (36 %) als Söhne (30 %). Obwohl jeder Dritte die Familie als prägend für ihr aktuelles Finanzwissen angibt, belegt Deutschland im Vergleich nur den vorletzten Platz vor Spanien. In Frankreich (47 %), Belgien und der Schweiz (je 46 %) sowie in Österreich (45 %) ist hier die Rolle der Familie deutlich ausgeprägter.
Eltern bleiben für ihre Kinder im Erwachsenenalter eine wichtige Anlaufstelle und sind Bestandteil des Entscheidungsprozesses. Geht es um konkrete Fragestellungen rund um Finanzthemen, wenden sich 25 % der Befragten hierzulande für Rat an die Eltern. Für 13 % ist die Mutter die erste Anlaufstelle, 12 % holen sich Rat beim Vater. Bei Töchtern steht die Mutter (15 %) etwas höher im Kurs als der Vater (11 %). Bei den Söhnen liegen Väter und Mütter mit jeweils 12 % und 11 % nahezu gleichauf.
Über Geld spricht man nicht? Zumindest in einem Drittel der deutschen Familien
52 % der Befragten aus Deutschland geben an, bereits von klein auf mit Finanzthemen im Familienkreis in Berührung gekommen zu sein. 29 % der Befragten gibt an, dass in der Kindheit und Jugend regelmäßig über Finanzthemen gesprochen wurde. 24 % sagen jedoch, dass Finanzthemen nicht ausführlich genug diskutiert wurden.
Im Erwachsenenalter nimmt der Austausch zu: 67 % sprechen mit ihren Eltern über Finanzthemen – die Hälfte der Befragten sogar regelmäßig. Trotzdem ist das nicht in allen Familien so. Ein Drittel der Studienteilnehmer berichtet, dass finanzielle Themen in ihrer Kindheit und Jugend ein Tabuthema waren und nie besprochen wurden. Das geht selbst im Erwachsenenalter noch 17 % der Befragten so. Bei Franzosen (19 %) und Briten (20 %) ist dieser Anteil höher. Besorgniserregend ist, dass vielen eine passende Anlaufstelle fehlt, wenn es um Finanzthemen geht. Immerhin ein Fünftel der befragten Deutschen gibt an, dass sie niemanden haben, den sie um finanziellen Rat bitten können.
KI-Tools sind als Finanzratgeber liegen vor Influencern
Wenn es um konkrete finanzielle Fragestellungen und Rat
geht, holen sich bereits acht % der Deutschen Antworten bei KI-Tools. Jedoch
liegen die Männer (10 %) deutlich vor den Frauen (6 %). Besonders stark nutzen
die Menschen in Portugal (14 %) und Polen (13 %) KI-Tools für konkrete
Finanzfragen. Die neue Technologie – wie zum Beispiel ChatGPT – ist seit gut
anderthalb Jahren für Endverbraucher zugänglich. Hierzulande liegt KI bei
Finanzfragen nur knapp hinter Kollegen (10 %) und vor Social-Media-Influencern
(5 %). (ml)