Die Belastungsgrenze rückt näher

21.06.2019

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Seit etwas mehr als einem Jahr ist die Versicherungsvermittlerrichtlinie IDD in Kraft. Für die Versicherungsvermittler bedeutet sie eine deutlich höhere Belastung, die sich bei vielen auch im Geldbeutel bemerkbar macht. Eine Neuorientierung kommt für viele aber nicht in Frage.

Die Regulierung macht sich bei den Vermittlern im Geldbeutel bemerkbar: So gaben von den ca. 2.500 Teilnehmern der BVK-Strukturanalyse 45 % an, dass sie Änderungen ihrer Vergütung erfahren hätten, die sie auf die Umsetzung der EU-Versicherungsvertriebsrichtlinie zurückführen. Dabei mussten 22 % fallende Einnahmen verkraften, wobei 75 % gleichbleibende oder leicht gestiegene Erträge verzeichnen. Nicht nur finanziell, auch vom Arbeitsaufwand her, macht die Regulierung den Vermittlern zu schaffen. So hält jeder zweite Befragte den bürokratischen Aufwand zur Umsetzung der DSGVO für hoch bis sehr hoch.

Die zweite Kernaussage der Untersuchung ist, dass die betrieblichen Kosten für die Vermittler gestiegen sind. Das sagten 57 % der Vermittler aus. Trotz dieser negativen Faktoren kommt für lediglich 8,5 % der Befragten ein Wechsel des Vertriebsweges in Frage. Das könnte auch damit zusammenhängen, dass mehr als die Hälfte der Befragten bereits über 50 Jahre alt ist.

„Die Ergebnisse der Strukturanalyse bestätigen uns in der Einschätzung, dass eine deutliche Belastungsgrenze der Vermittlerbetriebe erreicht ist“, kommentiert BVK-Vizepräsident Andreas Vollmer die Ergebnisse. „Wir werden sie als solide Argumentationsgrundlage gegenüber der Politik, dem Gesetzgeber und den Versicherern verwenden.“

„Wir haben mit der Strukturanalyse wieder einmal eine beeindruckende Datenbasis zusammengetragen. Sie zeigt, wie richtig wir mit unseren Aussagen zur Vermittlerbranche liegen“, ergänzt BVK-Präsident Michael H. Heinz. (ahu)