Das ZVB Marburg als Erlebniswelt für junge Finanzinteressierte

16.10.2024

Foto: © DVAG

Im Herzen von Mittelhessen liegt die landgräfliche Kreisstadt Marburg. Und am schönen Ufer der Lahn wurde 2011 das Zentrum für Vermögensberatung (ZVB) eröffnet, ein wichtiger Veranstaltungsort für Tagungen und Events und Treffpunkt für Vermögensberaterinnen und Vermögensberater. Ein weiteres Highlight: Das beliebte Kongresszentrum ist auch ein Ort der Information für Berufsinteressierte und Schüler. finanzwelt war bei einem der beliebten „Schülerfinanztage“ dabei.

Im November wird das Marburger Zentrum für Vermögensberatung 13 Jahre alt. Mit fast 750.000 Besuchern ist es eines der erfolgreichsten Kongresszentren für die Finanzbranche. Unter anderen mit dem Ziel, seine Heimatstadt zu stärken, wählte der 2014 verstorbene Gründer der Deutschen Vermögensberatung (DVAG), Prof. Dr. Reinfried Pohl, gemeinsam mit seinen Söhnen Andreas und Reinfried Pohl jr. bewusst Marburg als Standort. Unter seiner Ägide wurden in die zweijährigen Bauarbeiten mehr als 50 Mio. Euro gesteckt. Ganz nach dem Motto „Wo andere nur reden, handeln wir“.

Der Startschuss für das ausschließlich durch die DVAG privat finanzierte Projekt erfolgte im Sommer 2009. Nach den Plänen des Marburger Architekten Dipl.-Ing. Gerd Kaut entstanden das mit einer Bruttogeschossfläche von 10.000 Quadratmetern große Holdinggebäude der DVAG sowie als architektonisches Juwel das Kongresszentrum. „Der entscheidende Punkt ist, dass wir in Marburg - mit dem Zentrum für Vermögensberatung, dem Hotel Rosenpark sowie der Kultur- und Eventscheune vor den Toren der Stadt, aber auch mit der Holding und mit der Fachhochschule der Wirtschaft (FHDW) etwas geschaffen haben, mit dem vor allem junge Vermögensberaterinnen und -berater das Unternehmen Deutsche Vermögensberatung sehen und erleben können“, so Dr. Helge Lach, Mitglied des Vorstandes der Deutschen Vermögensberatung.

Ob bei Tagungen, Firmenevents oder dem „RTL-Spendenmarathon“: Das hochmoderne Kongresszentrum wird neben der DVAG auch regelmäßig von externen Veranstaltern genutzt. Neben Seminar- und Veranstaltungsräumen beherbergt das Gebäude im ersten Obergeschoss auch einen öffentlich zugänglichen Bereich für interessierte Gäste, die sich im Rahmen einer großen „Erlebniswelt Vermögensberatung“ mit dem Thema Vermögensplanung und Vermögensaufbau auseinandersetzen möchten.

Im Erdgeschoss geht es um das Unternehmen selbst. Der österreichische Kunsthistoriker Professor Dieter Bogner konnte seinerzeit für die Gestaltung eines Teils davon, des Museums mit der Geschichte des Unternehmens, gewonnen werden. Längst wurde dieses aber von der DVAG selbst weiterentwickelt, so dass heute in einer „Unternehmenswelt“ neben der Erfolgsgeschichte des Konzerns vor allem auch die besondere Unternehmenskultur und die beruflichen Perspektiven für Vermögensberater im Vordergrund stehen. In einem so genannten „Haus der Gründer“, dass der Firmengründer allein konzipiert und bestückt hat und das bis heute unverändert ist, geht es vor allem um sein Leben mit seiner Frau und seiner Familie als Fundament für den Aufbau der DVAG.

In der öffentlich zugänglichen „Erlebniswelt Vermögensberatung“ bietet das Unternehmen Schulklassen ein in dieser Form einmaliges Angebot, einen „Schülerfinanztag“. „Es ist unser wichtiges Anliegen, jungen Menschen finanzielles Grundwissen zu vermitteln“, sagt Dr. Helge Lach, der neben seiner Funktion als Vorstandsmitglied auch für das ZVB Marburg verantwortlich ist. „Wir bieten interessierten Schulklassen die Möglichkeit einer Exkursion in eine in Deutschland einmalige Erlebniswelt, die auf spielerische und dennoch sehr lehrreiche Art und Weise vielfältige Themen aus der Finanzwirtschaft vermittelt.“ Als Unternehmen der Finanzbranche sei der Deutschen Vermögensberatung die „finanzielle Allgemeinbildung“ sehr wichtig, sie gehöre zu den Grundlagen einer erfolgreichen Lebensführung. „Gerade junge Menschen am Ende der Schulzeit oder während der Berufsausbildung werden erstmals unmittelbar mit finanziellen Fragestellungen konfrontiert. Hierfür wollen wir mit der Exkursion in die Erlebniswelt entsprechende fachliche Voraussetzungen schaffen und so das Verständnis der Schülerinnen und Schüler für Finanzthemen grundlegend verbessern“, erklärt Dr. Lach dazu.

Klassen von Gymnasien, kaufmännischen Berufsschulen, Wirtschaftsgymnasien oder vergleichbaren Lehreinrichtungen nutzen gerne und häufig die Seminarangebote des Schülerfinanztags. Er richtet sich in erster Linie an junge Menschen zwischen 16 und 25 Jahren. In einer komprimierten und dennoch lockeren vierstündigen Exkursion gehen sie tief hinein in die Themen der Finanzwelt. Den Schülerinnen und Schülern wird vor allem die Verbindung zwischen der Lebenswirklichkeit von jungen Erwachsenen und den Anforderungen im Umgang mit Geld nahegebracht.

Zum Selbstverständnis der DVAG erklärt Dr. Helge Lach auf finanzwelt-Anfrage: „Wir haben keinerlei Interesse, junge Menschen in irgendeine Richtung zu lenken. Ganz im Gegenteil. Unser Anspruch ist, Schülern grundlegendes finanzielles Know-how beizubringen. Wenn die Teilnehmer nach einem Schülerfinanztag wissen, wie ein Bausparvertrag funktioniert oder was ein Sparplan ist, dann ist das aller Ehren wert. Die durchweg sehr guten Bewertungen durch die Schüler und die Lehrer zeigen uns, dass wir auf dem richtigen Weg sind.“

Beim finanzwelt-Besuch des Marburger Schülerfinanztags Ende Juni, stand genau diese praktische „Finanzausbildung“ im Mittelpunkt – eine pädagogische Disziplin, die quasi auf keinem Unterrichtsplan steht. Katja Schmidt von der Empfangs- und Seminarbetreuung begrüßte die rund 15 Schüler der Wirtschaftsschule am Oswaldsgarten aus Gießen, indem sie zunächst kurz auf die Arbeit der DVAG und der Vermögensberaterinnen und Vermögensberater einging.

In medias res ging es dann mit Vermögensberaterin Hanna Freund in einem Seminar „Umgang mit Geld für junge Menschen“. Sehr professionell und auf Augenhöhe mit den Teilnehmern drehte sich alles um Tipps und Ratschläge für junge Menschen: Welche Versicherungen muss ich haben, was ist zu bedenken, wenn ich einen Job annehme, mir ein eigenes Auto kaufe oder von zuhause ausziehe? Was ist ein privater Wirtschaftsplan, wie rechne ich Einnahmen gegen Ausgaben, muss ich jede Versicherung abschließen, die mir angeboten wird? Die Gießener Schülergruppe stellte sich als durchaus aufgeschlossen und informiert dar – mit ein wenig Informationsluft nach oben.

Vertieft wurden die ersten Erkenntnisse ganz spielerisch in der Erlebniswelt, in der an verschiedenen interaktiven Stationen die Schüler aufgeteilt in Dreier-Gruppen Themen wie Sozialversicherung, Investmentsparen, Privatversicherung, Kreditwesen und Bausparen untersuchen konnten. Ihre gewonnenen Erkenntnisse dazu wurden in einer Abschlusspräsentation dem Plenum vorgestellt – und in der Tat lässt sich feststellen, dass durchaus anspruchsvolle Finanz- und Wirtschaftszusammenhänge ein wenig leichter erklärt werden konnten. Abgerundet wurde der Schülerfinanztag mit einer Rätselrallye in der Erlebniswelt inklusive Preisverleihung für die Gewinner. (sg)