Corona-Krise ist Ausdruck von Systemversagen!
19.03.2020
Foto: © putilov_denis - stock.adobe.com
Die Corona-Pandemie führt uns deutlich vor Augen, wie verletzlich unsere moderne Welt ist – und wie eklatant schlecht unser Gesundheitssystem mitunter auf Krisen vorbereitet ist!
Leere Straßen zur Hauptverkehrszeit, leere Regale in Supermärkten, geschlossene Geschäfte und Freizeiteinrichtungen: Wohl nur die allergrößten Pessimisten hätten sich in ihren schlimmsten Albträumen ausgemalt, dass solche Bilder bei uns Realität werden, als Ende vergangenen Jahres die ersten Nachrichten über eine „neuartige Lungenkrankheit aus China“ bei uns ankamen. Dabei sind das nur die sichtbarsten Folgen der Corona-Krise. Welche dramatischen wirtschaftlichen Probleme noch auf uns zukommen, ist noch lange nicht absehbar. Doch es hätte alles deutlich weniger dramatisch verlaufen können - mit Vorsorge!
Der Sinn der Vorsorge ist vereinfacht gesprochen, in guten Zeiten Geld zur Seite zu legen, um im Ernstfall zumindest die finanziellen Folgen abzufedern. Auch der Staat trifft Vorsorge: Im Kalten Krieg wurden Atomschutzbunker gebaut, um für den Fall eines Atomkrieges gewappnet zu sein und an geheimen Orten in Deutschland werden abertausende Tonnen von Getreide gelagert, um im äußersten Notfall die Lebensmittelversorgung der Bevölkerung sicherzustellen. Welches Worst-Case-Szenario muss denn eintreten, damit in Deutschland die Lebensmittelversorgung zusammenbricht? Ich persönlich kann mir spontan keines vorstellen, aber trotzdem ist es richtig, dass der Staat erkannt hat, dass man für alle Eventualitäten gerüstet sein muss. Überhaupt nicht gerüstet war man hingegen für eine Pandemie – obwohl es mit SARS und der Schweinegrippe in diesem Jahrtausend bereits zwei von diesen gab. Wir können gerade von Glück sprechen, dass uns mit Corona eine Krankheit bedroht, die vergleichsweise relativ harmlos ist: Der überwiegende Teil der Fälle verläuft ohne größere Probleme. Mit maßlosen Radikalmaßnahmen wird nun versucht, die absolute Zahl der relativ wenigen Fälle, die intensivmedizinisch behandelt werden müssen, so niedrig wie möglich zu halten – weil sonst die Gesundheitssysteme zusammenbrechen würden. Das bedeutet: Man hat es versäumt, im Vorfeld genug intensivmedizinische Kapazitäten für einen solchen Fall zu schaffen, wie wir ihn aktuell haben. Die Corona-Krise erwischt uns jetzt auf dem völlig falschen Fuß- weil die weltweiten Gesundheitssysteme nie ausreichende Vorsorge für eine Pandemie geschaffen haben! Ein klarer Fall von Systemversagen, unter dem wir alle zu leiden haben!
Kommentar von Armin Huber, Ressortleiter Online finanzwelt