Corona ist Einschlag für Tourismusbranche
17.11.2020
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Eine weltweite Reisewarnung und die wochenlange Beherbergungsverbote im Frühjahr hinterlassen deutliche Spuren auf dem Tourismusmarkt – mit aktuell positiven Konsequenzen für Reisende. Auch nach Aufhebung der Restriktion sind die Folgen noch spürbar – europaweit. Das hat auch Auswirkungen auf die Tourismusunternehmen.
Seit Frühjahr stellt das Coronavirus die Welt auf den Kopf – besonders in Europa: Nachdem es in den vergangenen Jahren völlig normal gewesen ist, dass an manchen Orten gefühlt mehr Touristen als Einheimische anzutreffen waren, war die Situation im Frühjahr eine völlig andere. So gab es laut einer Auswertung von Kryptoszene.de zwischen Januar und Mai in Europa 58 % weniger Touristenankünfte als im Vorjahreszeitraum. Dabei darf natürlich nicht außer Acht gelassen werden, dass in den ersten zwei Monaten das Leben europaweit noch absolut normal verlief und erst im März die drastischen Mobilitätseinschränkungen verhängt wurden. Auch in Deutschland sind diese Folgen deutlich zu spüren: So gab es in den ersten fünf Monaten dieses Jahres 34,5 % weniger Gästeübernachtungen, bei ausländischen Gästen betrug der Rückgang sogar 59,3 %. Aufgrund des Gästerückgangs sind in Touristenhochburgen auch die Preise für Hotels zurückgegangen: So kann man in Rom inzwischen durchschnittlich 25,5 % günstiger nächtigen als noch im Vorjahr, in London sind die Hotelpreise um 25,2 % gefallen, in Venedig um 16,1 %.
Auch in anderen Teilen der Welt hat der Tourismus in der ersten Jahreshälfte massive Einbrüche zu verzeichnen: So wurden auf dem amerikanischen Kontinent 47 % weniger Touristenankünfte verzeichnet als im Vorjahr, in der Region Asien-Pazifik lag der Rückgang sogar bei 60 %. In den Nahen Osten kamen 52 % weniger Touristen als noch ein Jahr zuvor.
Da Touristen einen wesentlichen Teil der weltweiten Flugpassagiere ausmachen, ist auch die Anzahl der Flüge deutlich zurückgegangen. So lag diese zwischen Januar und Mai um 47,5 % unter dem Vorjahresniveau.
Ein Großteil der Reisebeschränkungen wurde pünktlich zum Start der Hochsaison im Sommer gelockert oder aufgehoben. Dennoch ist die Reisebranche noch lange nicht zum Normalzustand zurückgekehrt. Ein wesentlicher Grund hierfür ist, dass viele Menschen ein mulmiges Gefühl haben beim Reisen. So sind laut der Infografik 44,55 % der Bundesbürger „sehr besorgt“ sich auf Reisen mit Corona zu infizieren.
„Die Marktkapitalisierung zahlreicher Unternehmen aus dem Sektor Tourismus verringerte sich mitunter drastisch“, so Kryptoszene-Analyst Raphael Lulay. „Seitdem positive Meldungen rund um einen möglichen Impfstoff kursieren stiegen die Kurse zwar zwischenzeitlich, dennoch steht die Aufwärtsbewegung auf einem sehr wackeligen Fundament“.
Die ausführliche Infografik finden Sie hier. (ahu)