Clever sparen bei der Steuererklärung
21.07.2022
Foto: © Beboy – stock.adobe.com
Jedes Jahr steht wieder die zeitraubende Aufgabe der Steuererklärung an. Für viele Menschen bedeutet sie aber nicht nur zeitlichen Aufwand, sondern auch eine immer wiederkehrende Recherche zu Terminen, Grenzbeträgen und Abzugsmöglichkeiten. Mit einigen hilfreichen Tipps lässt sich bei der Steuererklärung jedoch gegebenenfalls richtig Geld sparen.
Termine und Fristen einhalten
Die sich vielen Deutschen immer wieder zuerst stellende Frage sind die Abgabeterminen und -fristen. In den letzten Jahren hat sich hier Einiges geändert. Einerseits wurde Privatpersonen eine längere Frist zur Abgabe eingeräumt und andererseits hat die Corona-Pandemie Änderungen zur Folge, die es Privatpersonen, Selbstständigen und Unternehmen erleichtern, die Steuererklärung gründlich vorzubereiten und rechtzeitig einzureichen. Dabei gelten unterschiedliche Daten für Unternehmen, Privatpersonen und Steuerberater.
Fristen für Privatpersonen, Selbstständige und Freiberufler
Die allgemeine Abgabefrist für die Einkommensteuererklärung für das vergangene Jahr ist der 31. Juli. Für das Steuerjahr 2021 gilt jedoch, wie bereits für das Steuerjahr 2020, eine Ausnahmeregelung aufgrund der Corona-Pandemie. Das 4. Corona-Steuerhilfegesetz sieht vor, das die Steuererklärung bis zum 31. Oktober 2022 eingereicht werden muss. Für Steuerpflichtige, die einen Steuerberater in Anspruch nehmen, gilt normalerweise der 28. Februar des übernächsten Jahres, also in diesem Fall der 28. Februar 2023, als letzter Termin. Auch hier sorgt Corona für einen Aufschub: der 31. August 2023 ist der neue letzte Termin.
Software für die Einkommensteuererklärung
Programme für die Steuererklärung werden in zwei Kategorien eingeteilt. Die preiswerteren Programme und Apps eigenen sich am besten für einfache Steuerfälle und für Einsteiger und bieten nicht die Leistung der großen installierbaren Pogramme.
Einfache Fälle per Browser oder App
WISO Steuer Web und Smartsteuer sind den installierbaren Programmen ähnlich, laufen aber vollständig im Browser, entweder auf dem PC oder dem Smartphone/Tablet. Es ist keine Installation nötig. Reine Apps, die vor allem auf Smartphone und Tablet laufen, sind Steuerbot und Taxfix. Beide arbeiten als Interview-Programme mit einem Chat, der interaktiv die Daten abfragt.
Für alle Umstände gerüstet
Die in der Regel für den PC und den Mac erhältlichen installierbaren Programme sind für jeden Steuerfall gut vorbereitet. Das WISO Steuer-Sparbuch bietet dabei sowohl das vollständige installierbare Programm als auch Steuer-Web für den Browser und Steuer Phone für das Smartphone. Ebenso nützlich ist die Steuersparerklärung Plus. Das Programm muss installiert werden und punktet mit seiner übersichtlichen Oberfläche und dem integrierten Beleg-Manager. Mit dessen App können Belege bereits über das ganze Jahr im Voraus erfasst werden. Tax Professional ähnelt stark dem WISO Programm und stammt auch vom selben Hersteller. Es gibt jedoch nur eine Version für Windows ohne zusätzliche Apps.
Weiter auf Seite 2
Mehrwertsteuer oder nicht
Mehrwertsteuer, steuertechnisch meist Umsatzsteuer genannt, fällt grundsätzlich bei jedem inländischen Kauf an. Dabei gelten je nach Ware unterschiedliche Prozentsätze von zurzeit 19% oder 7%. Für den Käufer wird sie automatisch vom Verkäufer mitberechnet und an den Staat abgeführt. Wenn eine Firma für das Unternehmen selbst Einkäufe tätigt oder Spesen abrechnet, kann es die Mehrwertsteuer Rückerstattung anwenden und die bezahlte Mehrwertsteuer mit der Mehrwertsteuer verrechnen, die es auf seine eigenen Rechnungen abführen muss. So kann das Unternehmen hier leicht Mehrwertsteuer einsparen. Dies wird als Vorsteuerabzug bezeichnet. Keine Mehrwertsteuer wird fällig beim Handel zwischen Unternehmen innerhalb der EU, sofern beide Handelspartner über eine Umsatzsteuer-ID verfügen. Selbstständige und Freiberufler können die sog. Kleinunternehmerregelung beantragen und müssen dann keine Umsatzsteuer berechnen.
Tipps zum Steuersparen
Durch kluge Berechnung und Terminierung der Ausgaben können die Werbekosten optimiert werden, sodass diese den Pauschalbetrag übersteigen und verrechnet werden können. Etwaiges Vorziehen einer geplanten Anschaffung in das noch laufende Jahr ist häufig sinnvoll. Auch Kosten für Weiterbildungen können bereit vorzeitig bezahlt und somit ins laufenden Steuerjahr vorgezogen werden. Zudem ist die Art der Veranlagung bei Ehepartnern eine häufig unterschätze Maßnahme, um Steuern zu sparen. Spendenbescheinigungen reduzieren die Steuerlast ebenso wie Verlustbescheinigungen beim Handel mit Wertpapieren. Die Rückzahlung eventuell überzahlter Zinsertragssteuer oder die Überprüfung des Steuereinbehalts bei Depots sind ebenfalls wichtige Instrumente zum Steuersparen.
Nützliche Tools
Die wichtigsten Tools zum Steuersparen sind die bereits genannten Programme für die Steuererklärung. Besonders die großen Pakete geben zahlreiche Hinweise zur Optimierung und bieten hilfreiche Unterstützung für die anfallenden Berechnungen. Dazu kommen Erläuterungen und Videos zum besseren Verständnis. Diverse Steuersparrechner im Internet dagegen bieten maximal eine grobe Einschätzung der möglichen Ersparnisse. Zahlreiche Apps, die eine Einsparung versprechen, sollten im Vorhinein auf die individuellen Ansprüche hin geprüft werden.