Biotechnologie: Zukunftsbranche des 21. Jahrhunderts
17.11.2013
Dr. Nathalie Lötscher
Die Biotechnologie ist eine interdisziplinäre Wissenschaft. Sie steckt in Medikamenten, aber auch in Waschmitteln oder Pflanzen. Biotechnologie-Unternehmen stellen sich schon heute den Herausforderungen der Zukunft, zum Beispiel dem weltweit wachsenden Arzneimittelbedarf. Eine Branche im Aufwind – mit attraktiven Anlagechancen.
Die Rechnung ist einfach: Die Zahl der über 65-jährigen in den Industrieländern steigt, der Wohlstand in den Emerging Markets wächst stetig. Demzufolge nimmt die Nachfrage nach Arzneimitteln und Produktinnovationen konstant zu. Die Biotechnologie-Industrie ist deshalb einer der großen Treiber für medikamentöse Innovationen im Gesundheitssektor.
Ihre Einsatzmöglichkeiten sind sehr vielfältig. So erforschen Biotechnologen kleine und große Organismen, Pflanzen, Tiere und Menschen, aber auch kleinste Teile wie einzelne Zellen oder Moleküle. In diesem Sektor haben bahnbrechende Entwicklungen stattgefunden, beispielsweise in Bezug auf die Behandlungsmöglichkeiten bestimmter Krankheiten. Nur ein Beispiel: Der Nobelpreis für Medizin ging 2012 an ein Team, das in der Lage war, menschliche Zellen wieder in Stammzellen umzuwandeln. Obwohl es aller Voraussicht nach noch ein langer Weg sein wird, könnten Stammzellentherapien künftig neue Möglichkeiten bieten, um bestimmte neurologische Krankheiten oder Herzkrankheiten zu behandeln.
Fusionen und Übernahmen stärken die Branche
Wie viel Bewegung in der Branche ist, zeigt auch die Anzahl der Börsengänge. Bis Mitte November wurden im laufenden Jahr bislang 42 Börsengänge mit einer Marktkapitalisierung von insgesamt 2,2 Milliarden US-Dollar verzeichnet (Quelle: Bloomberg). Der Sektor wird jedoch auch durch die steigenden Aktivitäten bei Fusionen und Übernahmen positiv beeinflusst. Durch die Zukäufe versetzen sich etablierte Pharmagesellschaften in die Lage, Know-how von anderen Laboratorien zu übernehmen und sich Zugang zu attraktiven Pipelines neuer Medikamente zu verschaffen.
Mit einer Investition in Aktien von Biotechnologie-Unternehmen oder einem Fonds können sich Anleger ein Stück Zukunft ins Portfolio holen. So nutzen sie die großen Potenziale, die diese außergewöhnliche Branche bietet.
Möglich ist das zum Beispiel mit aktiv gemanagten Aktienfonds. Dabei wählen die Fondsmanager aus den weltweiten Biotechnologieunternehmen die für sie attraktivsten Titel aus.
Wichtig dabei: Bei Großunternehmen sollte der Fokus der Analysen dabei auf dem Cashflow liegen, während bei kleineren Werten die Produktpipeline zu den wichtigsten Faktoren zählt. Ein aktives Fondsmanagement ist im Biotechnologiesektor besonders wichtig, da kleinere Unternehmen relativ hohe titelspezifische Risiken aufweisen können. Daher sollte das Fondsmanagement auf eine konsequente Diversifikation achten – beispielsweise nach Anwendungsbereich, Marktkapitalisierung und Herkunftsland.
Dr. Nathalie Lötscher, Fondsmanagerin des UBS (Lux) Equity Fund - Biotech