Altersvorsorge als junger Erwachsener – darum lohnt sich das Investieren

10.01.2022

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Geht es nach repräsentativen Umfragen, dann gehört Altersarmut zu den größten Ängsten der Deutschen. Doch vor allen Dingen die kommenden Generationen müssen sich Gedanken über das Thema machen, denn der demografische Wandel zeichnet ein durchaus erschreckendes Bild für die Zukunft. Immer weniger Erwerbstätige müssen die Rentenforderungen der künftigen Rentner und Pensionäre bedienen. Folglich spielen die drei Säulen der Altersvorsorge eine immer wichtigere Rolle. In diesem Beitrag wollen wir zeigen, wie junge Erwachsene bereits heute eine sinnvolle und nachhaltige Altersvorsorge betreiben können.

Das staatliche Rentensystem basiert auf drei Säulen

Wer in der Rente über die Runde kommen möchte, muss zwangsläufig vorsorgen. Bereits Bismarck erkannte die Relevanz der Vorsorge und führte das uns bekannte Rentensystem ein. Arbeitnehmer sollten Geld in eine Sozialkasse einzahlen. Rentner, also Arbeitnehmer, die aufgrund ihres fortgeschrittenen Alters nicht mehr arbeiten konnten, sollten aus dieser Sozialkasse bezahlt werden.

Der Clou an der Sache: damals war die Lebenserwartung niedriger. Folglich gab es stets mehr Arbeitnehmer als Rentner. Heute stehen wir vor einem Wandel, denn die Generation der Babyboomer steht unmittelbar vor dem Renteneintritt und bereits die Bundesregierung merkte im Koalitionsvertrag an, dass eine Erhöhung der Rentenbeiträge über 20 % nicht geplant sei. Somit hat die Regierung allerdings bestätigt, dass es zu einer Erhöhung kommen wird. Für die junge Generation stellt sich nun zunehmend die Frage, ob die Rente noch sicher ist? Geht es nach der Politik, dann sollte dies der Fall sein. Doch wer heute nicht in ausreichendem Maße vorsorgt, macht sich in der Zukunft abhängig von den Einzahlungen der dann aktiven Arbeitnehmer.

Das deutsche Rentensystem basiert zudem nicht nur auf der staatlichen Rente, sondern auf den folgenden drei Säulen:

  1.     Gesetzliche Rente
  2.     Betriebliche Altersvorsorge
  3.     Private Altersvorsorge

Die gesetzliche Rente lässt sich schwer prognostizieren. Entweder steigen die Rentenbeiträge, welche Arbeitnehmer entrichten, das Renteneintrittsalter wird angehoben oder die Rentenbeiträge sinken. Alternativ könnte der Staat auch das Rentensystem revolutionieren, doch ein kapitalgedeckter Rentenfonds wie in Norwegen ist für Deutschland ein eher unwahrscheinliches Szenario. Die Alternative sind Betriebsrenten oder die private Altersvorsorge. Da vor allen Dingen Menschen, welche in größeren Firmen arbeiten, in den Genuss der betrieblichen Altersvorsorge kommen, wollen wir in diesem Beitrag die private Altersvorsorge thematisieren. Immerhin kann jeder Arbeitende bereits heute für die Zukunft vorsorgen.

Die Magie des Zinseszinseffekts nutzen

Es gibt unzählige Möglichkeiten, um bereits heute für die Zukunft vorzusorgen. Die wohl sinnvollste Möglichkeit ist über Investitionen. Wer heute Geld auf ein Sparbuch, Tagesgeld- oder Festgeldkonto investiert, dürfte in Zukunft einen schwierigen Pfad beschreiten. Der Grund hierfür ist die aktuelle Niedrigzinsphase. Aufgrund der expansiven Geldpolitik, welche unsere Notenbanken aktuell verfolgen, notieren die Zinsen an historischen Tiefpunkten. Anleger erhalten für ihr angelegtes Kapital keine Zinsen, zeitgleich entwertet die anziehende Inflation die Kaufkraft des ersparten Geldes. Eine Inflation von 5 % im Jahr bedeutet, dass die 100 Euro, welche im letzten Jahr angelegt wurden, heute nur noch einer realen Kaufkraft von 95 Euro entsprechen.

Wer sein Kapital schützen möchte, muss zwangsläufig in produktive Assets investieren. Bei solchen produktiven Assets handelt es sich beispielsweise um Kryptowährungen, ETFs, Aktien oder Immobilien. Der wohl pragmatischste Ansatz für viele Anleger dürfte das Investieren in ETFs oder Aktien sein. Immobilien sind bereits spezifischer und erfordern ein gewisses Knowhow sowie Interesse an der aktiven Verwaltung der Immobilien. Kryptowährungen sind noch immer ein Nischenthema und schrecken viele Anleger aufgrund der hohen Volatilität ab. Anleger, die bereits in jungen Jahren investieren, können sich langfristig über einen rasanten Vermögensaufbau freuen. Durch die langfristige Geldanlage kann das investierte Kapital in Zukunft nochmals eine Rendite erwirtschaften. Die Rede ist vom sogenannten Zinseszinseffekt. Die Kapitalerträge aus Dividenden, Kurserfolgen und Zinsen, welche in der Vergangenheit erzielt wurden, können in den kommenden Jahren nochmals eine Rendite erwirtschaften und somit den Vermögensaufbau beschleunigen.

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