Nach der Green Economy kommt die Blue Economy ins Blickfeld der Anleger
17.02.2022
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Wenn es um die Lösung der Klimaziele geht, steht oftmals die Diskussion um eine Green Economy im Mittelpunkt. Doch immer mehr rückt eine zweite – die Blue Economy – ins Blickfeld der Öffentlichkeit und damit auch der Investoren.
Der Ozean ist die siebtgrößte Volkswirtschaft der Welt. Die OECD schätzt, dass z. B. die maritime Industrie mit den richtigen Investitionen in neue und alte Geschäftsfelder ihre Umsätze bis 2030 verdoppeln kann. Ökologisch hängt alles Leben auf der Erde vom Ozean ab. Mehr als die Hälfte des Sauerstoffs, den wir einatmen, stammt aus dem Meer und absorbiert 21 % der CO2-Emissionen des Planeten.
Ozean als Energiequelle
Meeresenergie kann Wellenkraft, Gezeitenenergie, Salzkraftwerke und Wärme aus dem Meer umfassen, wobei Offshore-Wind aktuell das größte Potenzial hat. Offshore- Wind ist eine klimafreundliche Technologie, und bis zum Jahr 2050 werden erhebliche Investitionen erwartet. Die Wertschöpfungskette eines Offshore-Windparks besteht aus vielen investierbaren Akteuren; Turbinenhersteller (Siemens Gamesa/ES), Subunternehmer (TPIC/US), Seekabel (NKT/DK), Installation (Cadler/NO, OHT/NO), Wartung (Integrated Wind Power/NO) und Eigentümer (Ørsted/DK).
Blue Carbon und Bergbau auf dem Meeresboden
Das Wissen über die „Blue Economy“ hat in den letzten zehn Jahren erheblich zugenommen und Regierungen, Forscher und Investoren identifizieren neue Geschäftsfelder. Zwei für Investoren interessante Gebiete sind Blue Carbon und Bergbau auf dem Meeresboden.
Die groß angelegte Produktion von schnell wachsendem Seetang in hochproduktiven Meeresgebieten kann Treibhausgasemissionen aus der Atmosphäre entfernen. Häufig beinhalten solche Lösungen einen Blauwald (z. B. Seetang und Seegras) und/oder Algen. Wenn so das Meer zur Kohlenstoffabscheidung verwendet wird, wird es oft als blauer Kohlenstoff („Blue Carbon“) bezeichnet. Zwei Unternehmen auf diesem Gebiet sind Aker Carbon/NO, Orkla Ocean/NO.
Der grüne Wandel bewirkt zudem eine erhöhte Nachfrage nach Mineralien (z. B. Kupfer, Zink, Kobalt, Lithium, Silber und Gold). Dies führt zu steigenden Rohstoffpreisen, wodurch mehr „Minen“ rentabel werden und ihre strategische Bedeutung steigt (Europa verbraucht rund 20 % der Weltmineralien, fördert aber nur 3 %). Somit werden in den nächsten zehn Jahren Mineralien auch auf dem Meeresboden gewonnen werden. Allerdings ist noch nicht abschließend analysiert, inwieweit ein solcher Bergbau „die Meere- und Meeresressourcen im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung erhalten und nutzen“ kann.
Nachhaltige Entwicklung zielt darauf ab, den heutigen Konsumbedarf zu decken, ohne die Möglichkeiten künftiger Generationen zu beeinträchtigen, ihre Bedürfnisse zu befriedigen. Daher werden Konzepte wie erneuerbare maritime Ressourcen und maritimes Ressourcenmanagement zentral.
Autorin: Isabelle Juillard Thompsen Co-Portfolio Managerin DNB Fund – Future Waves
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