Politik bremst Energiewende aus

20.12.2016

Ottmar Heinen / Foto: © Lacuna

Die Lacuna Gruppe kritisiert die deutsche Politik, dass diese die Energiewende zu sehr erschwere. Damit würden Investments in erneuerbare Energien in Deutschland immer unattraktiver, während die Attraktivität des Auslands steigt.

Das Reaktorunglück von Fukushima im März 2011 hat zu einer radikalen Wende in der deutschen Energiepolitik geführt: Die Nutzung von Atomkraft soll ab dem Jahr 2022 Geschichte sein. Die Zukunft soll den erneuerbaren Energien gehören. Dieses ehrgeizige Ziel sorgt allerdings zunehmend für Schwierigkeiten, denn seit Jahren werden nicht nur die Fördermittel gekürzt, sondern zu allem Überfluss auch noch die bürokratischen Voraussetzungen erschwert. Innerhalb der CDU gibt es sogar Überlegungen, mit der Forderungen nach einem kompletten Stopp der Förderungen in den Bundestagwahlkampf im kommenden Jahr zu ziehen. Währenddessen wird den großen Energiekonzernen, die jahrelang gut am Atomstrom verdienten, die Verantwortung für Atommüll abgenommen und auf den Steuerzahler abgewälzt. „Die Politik befindet sich derzeit auf einem gefährlichen Weg. Sie bremst innovative und nachhaltige kleinere und mittelständische Konzerne sowie regionale Investoren aus und setzt auf die großen Stromversorger“, kommentiert Ottmar Heinen, Geschäftsführer der Lacuna Gruppe, die aktuelle Entwicklung. „Damit verliert die Energiewende aber ihre Haupttreiber.“

Windkraft in Bayern besonders betroffen

Ein großes Problem der deutschen Energiewende ist, dass der meiste Strom dort produziert wird, wo er nur vergleichsweise wenig benötigt wird und dort, wo er benötigt wird, zu wenig produziert wird. So werden in Norddeutschland große Mengen Windstrom produziert, während der Süden Deutschlands, der aufgrund seiner Industrie sehr viel Strom verbraucht, nur wenig produziert. Dies hängt besonders damit zusammen, dass der Ausbau der erneuerbaren Energien nur sehr langsam voran geht, auch weil die gesetzlichen Rahmenbedingungen nicht stimmen. „Gerade bei uns in Bayern werden praktisch nur noch Windparks errichtet, die schon vor Seehofers 10 H-Regelung genehmigt wurden. Mit der EEG Novelle 2017 werden es Anbieter im neuen Jahr noch schwerer haben, sinnvolle Investmentchancen anzubieten“, so Heinen weiter. „Durch die lange Vorlaufzeit von Windkraftprojekten werden wir die Auswirkungen der derzeitigen Politik erst in den nächsten Jahren zu spüren bekommen, wenn es auf einmal kaum noch neue Projekte geben wird und die großen Stromversorger weiterhin die Preise diktieren.“

Lukrative Investmentchancen im Ausland

Die Lacuna betreibt derzeit das größte zusammenhängende Windparkcluster in Bayern, will sich aber nach erfolgreichen Jahren in der deutschen Windkraftbranche nun dem Ausland zuwenden: „Wir wollen unseren Investoren ein gutes Chancen-Risiko Verhältnis für ihre Anlagen anbieten. Das ist in Deutschland derzeit im Erneuerbare Energien Bereich kaum noch möglich, weshalb wir zukünftig vermehrt ausländische Beteiligungen anbieten werden“, erklärt Heinen den Schritt seiner Gesellschaft. „In Kanada beispielsweise kann man derzeit mit Photovoltaik bei vergleichbarem Risiko etwa zwei bis drei Prozent mehr jährliche Rendite erzielen als in Deutschland. Warum sollten Investoren also in Deutschland bleiben?“ (ahu)

www.lacuna.de