OIF auf dem Weg zum Schweizer Modell?

07.02.2013

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Prof. Steffen Sebastian, Inhaber des Lehrstuhls „Immobilienfinanzierung“ an der Universität Regensburg, sieht den deutschen Markt auf dem Weg zum Schweizer Modell – mit einer unangenehmen Konsequenz für institutionelle Investoren. Ihnen bleibt lediglich die Vorratskündigung von Jahr zu Jahr. Eine gemeinsame Presseerklärung der Lacuna AG und Professor Sebastian.

(fw/ah) Konkret: In der Schweiz ist es gesetzlich vorgeschrieben, den Verkauf von Fondsanteilen mindestens ein Jahr im Voraus anzumelden. Hieraus ergibt sich eine einjährige Haltungsfrist, wie sie nun auch in Deutschland vorgesehen ist. Dem Fondsmanagement erleichtert diese Neuregelung die Liquiditätssteuerung. Darüber hinaus dürfen Fonds in der Schweiz nicht beliebig viele Anteile ausgeben. "Erlaubt ist lediglich die Annahme von Kapital in dem Umfang, wie es der Kauf von Immobilien oder die Rückzahlung von Anteilsrückgaben erforderlich macht", erläutert Prof. Sebastian das Modell. Angesichts dieses Mechanismus läuft der Kauf und Verkauf von Immobilienfondsanteilen in der Schweiz gesetzlich vorgeschrieben über die Börse als Zweitmarkt.

Für institutionelle Investoren lassen die Änderungen der Gesetzgebung letztlich nur drei Optionen zu: Sie haben selbstverständlich die Wahl, sich vollständig aus offenen Immobilienfonds zurückzuziehen - was ich als eher unwahrscheinlich betrachte. Als zweite Option sehe ich die Kündigung von Jahr zu Jahr, die sogenannte Vorratskündigung, und als dritten Weg das Ausweichen auf den Zweitmarkt", fasst Prof. Sebastian die Situation zusammen. Mit dem Handel über die Börse als Zweitmarkt verändert sich das Chance-Risiko-Profil offener Immobilienfonds. Ein wesentlicher Grund hierfür ist die ab 2011 wirksame geringere Fremdfinanzierungsmöglichkeit. Durch die vorgesehene Absenkung reduziert sich auch die positive Auswirkung des Leverage-Effektes, die Rendite. Gleichzeitig steigen durch die Kursschwankungen die Risiken. "Vor diesem Hintergrund nähern sich offene Immobilienfonds damit verstärkt dem Charakter von REITs an", so Thomas Hartauer, Vorstand der Lacuna AG. "REITS aber rücken nun insbesondere aufgrund ihrer deutlich besseren Transparenz und Liquidität verstärkt in den Anlegerfokus", erläutert Hartauer. Bereits 1997 gingen die Regensburger Marktexperten mit dem Lacuna - US REIT, Deutschlands erstem REIT-Fonds mit Fokus auf den etablierten US-Markt, an den Start.

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