Neue Typklassen für fast 13 Millionen Autofahrer

29.09.2022

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Der GDV hat heute die neue unverbindliche Typklassenstatistik für rund 32.000 verschiedene Automodelle veröffentlicht. „Für rund 8,1 Mio. Autofahrer gelten in der Kfz-Haftpflichtversicherung künftig höhere Einstufungen, während rund 4,8 Mio. von besseren Typklassen profitieren“, sagt Jörg Asmussen, Hauptgeschäftsführer des GDV. Für 70 Prozent beziehungsweise rund 29,3 Mio. Autofahrer bleibt es bei der Typklasse des Vorjahres. „Große Sprünge sind die Ausnahme, nur für wenige Modelle geht es um mehr als eine Klasse nach oben oder nach unten“, sagt Asmussen. So verbessert sich etwa der Škoda Kamiq 1.5 TSI (Typ NW, seit 2019) gleich um drei Klassen, der Audi Q7 3.0 TDI (Typ 4L, seit 2015) verschlechtert sich um zwei Typklassen.

Während in der Kfz-Haftpflichtversicherung die Leistungen für geschädigte Unfallgegner maßgeblich sind, spielt in der Kaskoversicherung unter anderem der Wert des versicherten Autos eine Rolle. Daher haben viele hochmotorisierte Oberklasse-Modelle und SUVs wie etwa der Mercedes S 350 CDI (Typ 221, seit 2013) und der Hyundai Santa Fe 2.2 CRDI ALLRAD (Typ TM, seit 2018) hohe Typklassen, ältere Modelle und Kleinwagen wie der Citroën C3 Picasso 1.4 (Typ SH, 2008-2012) oder der Seat Mii Electric (Typ AA, 2019-2021) eher niedrige Klassen.

„Die Logik der unverbindlichen GDV-Typklassenstatistik ist einfach: Werden mit einem Automodell im Durchschnitt pro Fahrzeug vergleichsweise wenige Schäden und geringe Schadenkosten verursacht, erhält es eine niedrige Typklasse, bei vielen Schäden und hohen Versicherungsleistungen eine hohe“, sagt Asmussen.

In der Kfz-Haftpflichtversicherung gibt es 16 Typklassen (10-25), für die Einstufung des Modells sind die Versicherungsleistungen für geschädigte Dritte nach Verkehrsunfällen maßgeblich. In der Vollkaskoversicherung unterscheiden die Statistiker des GDV 25 Typklassen (10-34). In die Berechnung der Vollkaskoversicherung fließen die Schäden am eigenen Auto nach selbstverschuldeten Unfällen sowie die Teilkaskoschäden (unter anderem Autodiebstähle, Glasschäden, Wildunfälle oder Schäden durch Naturereignisse) vollkaskoversicherter Fahrzeuge ein. In der Teilkaskoversicherung gibt es 24 Typklassen (10-33). Für diese Statistik werden die Teilkaskoschäden kaskoversicherter Fahrzeuge betrachtet.

Die neue Typklasseneinstufung des GDV ist für die Versicherungsunternehmen unverbindlich und kann ab sofort für Neuverträge und für bestehende Verträge ab dem nächsten Versicherungsjahr angewendet werden. Die Typklasse allein lässt jedoch keinen Rückschluss auf die Entwicklung des gesamten Kfz-Versicherungsbeitrages zu. (hdm)