Neue Gefahren, neue Herausforderungen

24.02.2022

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Die zunehmende Digitalisierung unserer Lebensrealität macht uns immer anfälliger für Gefahren aus der Cyber-Welt. Die Versicherer reagieren und entwickeln neue Produkte, beispielsweise für Cloud-Ausfälle oder Krypto-Diebstahl. Eine ganz andere Herausforderung kommt auf die künftigen Verträge von Cyber-Versicherungen zu.

Der Montag ist für viele der unbeliebteste Tag der Woche, aber einer dieser Montage dürfte dem Konzern von Facebook besonders in Erinnerung bleiben. Denn am 04.10.2021 ereignete sich ein außergewöhnlich großer Ausfall von gleich mehreren Diensten. Betroffen waren neben Facebook auch die Konzern-Marken WhatsApp und Instagram. Das Desaster der weltweiten Störungen begann um etwa 17:30 Uhr deutscher Zeit und dauerte rund sechs Stunden. Als Grund hat der Social Media-Riese eine fehlerhafte Konfigurationsänderung angegeben. Woran es auch lag, der Schaden nahm jedenfalls beträchtliche Ausmaße an. Hochrechnungen auf Basis der Jahreszahlen kommen laut WirtschaftsWoche auf einen Umsatzausfall von 60 bis 100 Mio. Dollar. Doch das ist längst nicht alles. Eine Kalkulation des Onlinedienstes Netblocks ergibt, dass bei einstündiger Downtime von Facebook, WhatsApp und Instagram für die Weltwirtschaft ein Schaden von über 160 Mio. Dollar entsteht. Bei sechs Stunden also fast eine Mrd. Dollar. Für Facebook ein Super-GAU, denn die Diskussion um die Monopol-Stellung des Unternehmens kochte wieder hoch. Vielen wurde bewusst, dass sich Facebook zur kritischen Infrastruktur der Weltwirtschaft entwickelt hat – die nicht hundertprozentig zuverlässig funktioniert. Eine Zerschlagung des Unternehmens würde solch ein Risiko streuen.

IT-Ausfallversicherung nach parametrischem Prinzip

Mit anderen Worten: Downtime sorgt nicht nur für Umsatzausfall, sondern auch für Reputationsschäden. 2021 traf das bei 44 % der Ausfälle zu. Das zeigt eine Befragung des Uptime Institute bei internationalen Datacenter-Betreibern. Die IT-Ausfallversicherung von Parametrix deckt die finanziellen Schäden, die durch cloudbasierte Ausfälle Dritter entstehen. „Sowohl der Umfang als auch die Art der Versicherung sind einzigartig am deutschen Markt“, konstatiert Peter Pillath, Regional Underwriting Manager der Parametrix GmbH. „Wir bieten unseren Kunden eine finanzielle Absicherung für einen Cloud-Ausfall aufgrund nahezu jeglichen Ursachen, die zu der Störung beim Provider geführt haben.“ Kombiniert mit einer geringen Wartezeit und keinem zusätzlichen Selbstbehalt sei dies  einzigartig. Versicherungsnehmer, derzeit nur Unternehmen, können beim Vertragsabschluss bestimmen, wie viel Entschädigung sie für jede Stunde Ausfallzeit erhalten möchten. Besonders dabei ist der parametrische Ansatz: „Der Kunde wird über den Versicherungsfall informiert und erhält zügig die vorab vereinbarte Summe für den versicherten Zeitraum ausbezahlt“, erklärt Pillath. Das heißt: Nicht der Kunde muss einen Schaden melden, sondern genau andersherum. Dies ist möglich, weil Parametrix die Dienste des Kunden permanent überwacht und somit genau weiß, wann die Ausfallzeit beginnt. Für dieses Monitoring sind keine Installationen nötig und auch bei der Schadensabwicklung verspricht Parametrix keine bürokratischen Prozesse. Innerhalb von maximal 15 Tagen sollen die Kunden ihr Geld erhalten. Seit Oktober 2021 ist der Versicherer auf dem deutschen Markt und arbeitet mit Vermittlern zusammen. „Entweder über einen unserer Partner wie beispielsweise Finlex, Erichsen oder CyberDirekt oder über eine Direktanbindung“, so Pillath. „Ein Grundverständnis für IT-Technologie ist hilfreich, hier bieten wir auch Unterstützung an.“ Keine Angst, der Underwriter beruhigt: Ein Nerd müsse man für den Vertrieb des Parametrix-Produktes aber definitiv nicht sein. „Zudem versuchen wir mit Hilfe unseres Maklerportals unsere Partner zu unterstützen, möglichst einfach Ansatzpunkte zu finden und Versicherungsvorschläge für ihre Kunden zu erhalten, um vorbereitet in die Gespräche gehen zu können.“

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