Metropolflucht lässt Preise steigen

04.10.2021

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Die Nachfrage auf dem deutschen Immobilienmarkt ist nach wie vor hoch – was auch eine Folge von Corona sein dürfte. Vor in Mittel- und Kleinstädten ist dieser Trend zu spüren. Die Immobilienkäufer bringen auch immer mehr Eigenkapital mit. Das geht aus einer Untersuchung von Interhyp hervor.

In den ersten acht Monaten des Jahres 2021 haben die Immobilienpreise fast so stark zugenommen wie im gesamten Vorjahr. „Corona hat den Trend zur eigenen Immobilie verstärkt. Der Wunsch nach Sicherheit und Homeoffice-Möglichkeiten hat viele bewogen, ihren Traum vom eigenen Zuhause wahrzumachen. Auch als Kapitalanlage ist die Immobilie als sichere Anlage weiter in den Fokus gerückt, zuletzt verstärkt durch die jüngsten Diskussionen um die Inflation“, so Jörg Utecht, Vorstandsvorsitzender Interhyp AG, über die Gründe für die Entwicklung. Wegen der steigenden Nachfrage werden beim Immobilienkauf auch immer höhere Summen benötigt, wie aus einer Interhyp-Analyse hervorgeht, für die mehr als 180.000 Darlehensabschlüsse für einen Bau oder Kauf einer Immobilie in den vergangenen zweieinhalb Jahren unter die Lupe genommen wurden. Demnach lag Anfang September der durchschnittliche Preis pro Objekt inklusive Nebenkosten bei ca. 487.000 Euro, 9 % höher als im Vorjahr. „Das Interesse an Wohneigentum ist weiterhin sehr groß. Das zeigt sich ebenso an den Bedürfnissen der Kundinnen und Kunden. Viele sind an einer Voraus-Beratung interessiert, also schon bevor ein konkretes Objekt gefunden ist“, erläutert Jörg Utecht.

Deutliche Zuwächse an Rhein und Neckar

Im Rahmen der Interhyp-Untersuchung wurden auch die Entwicklungen in sieben großen Städten analysiert. Demnach müssen Immobilienkäufer in München am tiefsten in die Tasche greifen: Im Schnitt bezahlen sie hier 875.000 Euro, 10 % mehr als im Vorjahr. Eine gegensätzliche Preisentwicklung gab es hingegen in Deutschlands zweitteuerster Stadt: In Frankfurt werden durchschnittlich ca. 684.000 Euro fällig, 2 % weniger als im Vorjahr. Damit ist die einst rasante Preisdynamik in der Mainmetropole vorerst gestoppt: Zwischen 2015 und 2020 waren die Preise hier um 45 % gestiegen. Jedoch zeigt sich bei näherer Betrachtung, dass die Quadratmeterpreise in Frankfurt auch in diesem Jahr weiter gestiegen und nur die finanzierten Objekte etwas kleiner geworden sind. Die drittteuerste Stadt ist Hamburg, wo die Preise um 5 % auf 676.000 Euro stiegen. Bezüglich der Preissteigerungen befindet sich der Spitzenreiter ebenfalls im Süden: Mit durchschnittlich ca. 614.000 Euro werden in Stuttgart inzwischen 14 % mehr fällig als im Vorjahr. Um den gleichen prozentualen Wert wurden Immobilien in Köln teurer, wo Käufer inzwischen 574.000 Euro bezahlen müssen. Zweistellige Preissteigerungen gab es auch in Leipzig, wo mit 340.000 Euro 12 % mehr fällig waren als im Vorjahr. In Berlin stiegen die Preise um 8 % auf 543.000 Euro.  „In den meisten Metropolen hat sich der Preistrend nach oben fortgesetzt und liegt im Bereich des bundesweiten Durchschnitts oder etwas darüber“, erklärt Jörg Utecht.

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