LGT: Vola beim Öl im normalen Rahmen

07.02.2013

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Der Rohölpreis legte während der arabischen Revolten im Februar um rund fünf Prozent zu. Kein Grund, den Kopf zu verlieren und der Krise das Wort zu reden, findet Mikio Kumada, Global Strategist bei der LGT Capital Management (Auszug aus dem Original).

(fw/ah) Solche und ähnliche Monatsschwankungen wurden auch in 2009 und 2010 häufig registriert - ganz ohne geopolitisches Krisenszenario. Die jüngsten Turbulenzen an den Finanzmärkten haben wieder einmal dazu geführt, nicht ganz neue ökonomische Schreckgespenster an die Oberfläche zu schwämmen. Darunter die Angst, dass die grossen Volkwirtschaften erneut in die Rezession zurückfallen könnten.

Die realwirtschaftliche Nachfrage in den Industriestaaten brach aber nicht zusammen. Das Wirtschaftswachstum in den USA beschleunigte sich gegen Ende 2010 und auch in Europa erwies sich die Konjunktur zumindest in den industriellen Kernregionen als sehr stabil. Selbst das unter chronischem Deflationsdruck und erheblichen demografischen Problemen leidende Japan konnte trotz deutlich erstarkter Währung in der zweiten Jahreshälfte 2010 das Wachstum steigern und zum ersten Mal seit 2008 eine marginal positive Inflationsrate registrieren. Konjunktur und Finanzmärkte zeigten sich freundlich, wobei immer mehr Aktien aus Industrieländern deutlich bessere Kursentwicklungen verbuchten, als Aktien aus Emerging Markets. Diesmal sind es insbesondere die stark steigenden Rohölpreise, welche diesen Rückfall doch noch herbeiführen könnten. Dabei wird es generell als selbstverständlich erachtet, dass die Ölpreise als Folge der politischen Umwälzungen im arabischen Raum steigen. Gerade dieser Punkt darf aber anzweifelt werden. Beunruhigende politische Ereignisse mögen die Volatilität erhöhen, der zugrunde liegende Trend wird aber durch andere, primär ökonomische Faktoren bestimmt.

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