Legg Mason-Tochter Batterymarch: Unternehmensgewinne in den Schwellenländern auf Kurs

07.02.2013

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Eine aktuelle Markteinschätzung zu den Aussichten in den Schwellenländern von Claudio Brocado, Portfoliomanager bei Batterymatch.

(fw/ah) "Die Unternehmensgewinne in den Schwellenländern wachsen mit einem höheren Tempo als jene in den Industriestaaten da die Kapitalkosten sinken", so die Einschätzung von Claudio Brocado, leitender Portfoliomanager im Schwellenländerteam der Legg Mason-Tochter Batterymarch.

Claudio Brocado ergänzt: "In der Vergangenheit waren die Kapitalkosten in den Schwellenländern stets deutlich höher als in den Industriestaaten. Dadurch entstand für ansonsten vergleichbare Unternehmen ein Nachteil unter Kapitalkostengesichtspunkten. Jedoch nutzten diese Märkte andere Wettbewerbsvorteile wie etwa niedrigere Arbeitskosten, um sich in der Weltwirtschaft zu behaupten. Nachdem die Globalisierung nun Einfluss auf immer weitere Unternehmensbereiche gewonnen hat, sind auch die Kapitalkosten zunehmend globalisiert und verringern die Betriebskosten von Schwellenländerfirmen. Der Rentabilitätsvorteil gegenüber den entwickelten Märkten ist in dem Maße gewachsen, wie sich die Kapitalkosten einander angenähert haben."

"Ausgelöst durch sinkende Kapitalkosten werden die KGVs (Kurs-Gewinn-Verhältnisse) und später auch die substanz- und gewinnorientierten Bewertungen von Unternehmen in den Schwellenländern steigen und sogar über jenen der Industriestaaten liegen", sagt Claudio Brocado.

Brocado erläutert: "Während die Schwellenländer unter Gewinngesichtspunkten noch immer mit einem Abschlag zu den entwickelten Märkten gehandelt werden, ist bei den substanzorientierten Bewertungen wie beispielsweise dem Kurs-Buchwert-Verhältnis bereits ein Aufschlag vorhanden." Dieses höhere Kurs-Buchwert-Verhältnis hält Batterymarch angesichts der höheren Eigenkapitalrendite für vollkommen gerechtfertigt, denn nach der Finanztheorie sollte ein Unternehmen, dessen Erträge die Kapitalkosten übersteigen, über Buchwert gehandelt werden. Das bedeutet: je höher die Eigenkapitalrendite, desto höher das faire Kurs-Buchwert-Verhältnis einer Aktie oder eines gesamten Aktienmarktes.

Ebenso wie die Eigenkapitalrendite direkte Auswirkungen auf das Kurs-Buchwert-Verhältnis hat, beeinflusst ein nachhaltiges Gewinnwachstum das KGV-Niveau, welches die Anleger zu zahlen bereit sind. Allgemein sollten die Schwellenländerfirmen in absehbarer Zeit schneller wachsen als die Unternehmen der entwickelten Welt, was zumindest theoretisch höhere KGVs nach sich zieht. "Derzeit rechnen wir zwar noch nicht mit einer KGV-Steigerung - und noch weniger mit einem Aufschlag gegenüber Aktien der westlichen Industrienationen - aber im Laufe der Zeit halten wir diese Entwicklung für wahrscheinlich.", sagt Claudio Brocado.

Nach Angaben von Batterymarch haben die Schwellenländermärkte ihren Eigenkapitalvorteil trotz eines sehr viel vorsichtigeren Einsatzes von Fremdkapital generiert, als dies in den entwickelten Märkten der Fall war. Und wegen ihrer relativ niedrigen Verschuldung stehen sie bei der Gesamtkapitalrendite sogar noch besser da als bei der Eigenkapitalrendite. Dank der sinkenden Kapitalkosten haben Unternehmen in den Schwellenländern mehr Spielraum, ihre Eigenkapitalrendite über die Aufnahme von Fremdkapital zu erhöhen.

Die Unternehmen aus den Schwellenländern sollten so lange nachhaltige Kurs-Buchwert-Aufschläge aufweisen, wie sie höhere Erträge erwirtschaften als die Gesellschaften der entwickelten Welt. Sollten sich die besseren Eigenkapitalrenditen durch die sinkenden Kapitalkosten vergrößern, ist dieser Bewertungsaufschlag gerechtfertigt und könnte sogar noch steigen", sagt Claudio Brocado abschließend.

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