Lebensversicherungsfonds: "Schlechtes Geschäft mit dem Tod"

07.02.2013

Von 2002 bis heute haben mehr als 200.000 Bundesbürger in Lebensversicherungsfonds investiert.

(fw/mo) Diese geschlossenen Fonds, die gebrauchte Lebensversicherungen aufkaufen, haben von den Anlegern insgesamt rund fünf Milliarden Euro eingesammelt. Verkauft wurden die Produkte insbesondere von Banken, etwa der comdirect private finance AG, der SEB AG, den Volks- und Raiffeisenbanken und der Südwestbank AG. "Das Investment entpuppt sich für einige Anleger zunehmend als Verlustbringer", sagte Petra Brockmann, Rechtsanwältin und Fachanwältin für Bank- und Kapitalmarktrecht, vor der Presse in Frankfurt. So seien einige Fonds mit US-amerikanischen Policen "ein schlechtes Geschäft mit dem Tod" (Beispiel: BVT Life Bond Fund II Dynamic). Denn bei diesen wurde die Lebenserwartung oft zu niedrig angesetzt. Folge: Es werden zu wenig Policen fällig, die Prämienzahlungen laufen aber weiter. Bei Fonds mit britischen Policen schlage die Finanzkrise voll durch, denn die Versicherungsgesellschaften haben relativ stark in Aktien investiert (Beispiel: MPC Renditefonds Britische Leben plus II). Die Folge sind geringere Rückkaufswerte und reduzierte Ablaufleistungen. Bei einigen Fonds mit deutschen Policen seien die Fremdkapitalkosten höher als die Renditen der Lebensversicherungen (Beispiel: König & Cie. Deutsche Leben III). Deswegen wird der Fonds jetzt abgewickelt.

Weitere Informationen unter: www.LV-Fonds-im-Fokus.de