Lebensversicherer für schwierige Zeiten gewappnet

18.10.2018

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Die weiterhin niedrigen Zinsen belasten die Versicherungsbranche weiterhin. Das aktuelle M&M Rating LV-Unternehmen sowie der M&M Belastungstest zeigen jedoch, dass die Branche mit den schwierigen Umständen gut zurechtkommt.

Gerade die gestiegenen Aufwände für die Zinszusatzreserve strapazieren die Lebensversicherer: Mussten die Versicherer im Jahr 2014 noch 23 % ihrer Zinserträge für die Zinszusatzreserve aufwenden, ist dieser Wert bis auf 32 % im Jahr 2016 und im vergangenen Jahr auf 37 % gestiegen. Dieser Aufwand ist gleichbedeutend mit einer theoretischen Verminderung der Nettoverzinsung um 1,2 Prozentpunkte. Insgesamt ist die Zinszusatzreserve der Lebensversicherer im vergangenen Jahr um 30 % auf 50 Mrd. Euro angestiegen.

Um diese Aufwendungen stemmen zu können, haben die Versicherer Bewertungsreserven realisiert und dadurch eine akzeptable Nettoverzinsung von 4,3 % erzielt. „Der Anstieg der Zinszusatzreserve belastet die Branche immens. Durch die geplante Erleichterung bei der Zinszusatzreserve wird die Situation aber künftig entschärft“, so Peter Schneider, Geschäftsführer von MORGEN & MORGEN. Mit der so genannten Korridormethode soll der Aufbau der Zinszusatzreserve langsamer und gleichmäßiger erfolgen.

Viele Lebensversicherer trotzen dem Kapitalmarkt

Wie gut sich die Lebensversicherer langfristig am Markt behaupten, ermittelt das M&M Rating LV-Unternehmen. Dabei werden Aussagen über Kosten, Sicherheitspolster, Erträge und die Marktstellung getroffen. Im diesjährigen Rating konnten neun der 65 untersuchten Gesellschaften eine ausgezeichnete Bewertung mit fünf Sternen erzielen, zehn weitere Gesellschaften erreichten eine sehr gute Bewertung mit vier Sternen.

Auch der ergänzende M&M Belastungstest belegt die weitgehend anhaltende Stabilität in der Branche. Diese Untersuchung ist rein auf die Solvabilität fokussiert. Deshalb sind dessen Ergebnisse unabhängig vom M&M Rating LV-Unternehmen zu sehen. Der M&M Belastungstest bewertet die finanzielle Stabilität sowie die Eigenkapitalunterlegung eines Versicherers im Hinblick auf eine mögliche Krise. Grundlage des Tests ist die Solvency II-Bedeckungsquote und weitere vom Versicherer zur Verfügung gestellte Daten. Alle 48 teilnehmenden Versicherer haben den Test bestanden, mehr als die Hälfte davon mit der Bewertung „ausgezeichnet.  „Die Lebensversicherer sind wirtschaftlich stabil und flexibel genug, um in schwierigen Zeiten bestehen zu können“, stellt Schneider das Gesamtzeugnis für die Branche aus. (ahu)

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