Klimawandel durch Trump

22.11.2016

Wenn Donald Trump seine Wahlversprechen wahr macht, stehen dem weltweiten Freihandel schlechte Zeiten bevor ©Eisenhans fotolia.com

Nun ist es amtlich: Der kommende US-Präsident Donald Trump will aus dem bereits unterschriebenen (aber noch nicht ratifizierten) TTP-Abkommen über eine pazifische Freihandelszone aussteigen. Auch das umstrittene transatlantische TTIP-Abkommen dürfte damit erledigt sein. Damit wird sich das globale Wirtschaftsklima grundlegend ändern.

Trump hatte sich im Wahlkampf völlig einseitig gegen den Freihandel positioniert. Aus seiner Sicht sind die US Opfer unfairer Praktiken der Handelspartner und erweckte den Eindruck, dass naive, in geschäftlichen Fragen leichtgläubige und unerfahrenen US-Vertreter mit den bestehenden Abkommen über den Tisch gezogen wurden. Daher will er auch das bereits 1994 in Kraft getretene  NAFTA-Abkommen mit Kanada und Mexiko kündigen. Hintergrund ist die von ihm geschürte, grundsätzliche Skepsis gegenüber der Globalisierung. Er setzt stattdessen auf Protektionismus und Einschränkung des Handels unter dem Schlagwort „Amerika zuerst“.

Damit stehen Trump und seine Mannschaft allerdings vor einem Entscheidungsproblem: Die Arbeitsplätze gingen den USA verloren, weil im Ausland günstiger produziert wird. Um die  Wettbewerbsposition zu verbessern muss entweder die Produktion im Ausland teurer werden (etwa durch Strafzölle) oder in den USA kostengünstiger. Diese beiden Optionen haben aber einen gravierenden Nachteil: Die US-Bürger verlieren in beiden Fällen Realeinkommen. Entweder werden sie als Konsumenten gezwungen, anstelle der bislang günstigen Importe durch Zölle verteuerte Importe oder teurere Inlandsprodukte zu kaufen; oder aber sie bezahlen die steigende Wettbewerbsfähigkeit der US-Produktion als Beschäftigte durch sinkende Löhne. Selbst direkte Eingriffe in den Markt etwa durch Importquoten bieten nur kurzfristig wirksame Auswege aus diesem Dilemma in dem sie den US-Produzenten geschützte Nischen verschaffen, die den Strafzöllen entsprechenden Preiseffekte kommen dann etwas später. Die exportstarken US-Technologiefirmen wie Apple, Cisco, Hewlett Packard oder Texas Instruments müssten wohl auch auf ihre günstigen Zulieferer in Asien verzichten, was Wettbewerbsfähigkeit und damit wohl Marktanteile kostet.

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