Keine Blase trotz Preissteigerungen

29.05.2017

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Der Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) sieht trotz steigender Preise nicht die Gefahr einer Immobilienblase in Deutschland. Besonders die Großstädte sind von Preissteigerungen betroffen. Deshalb sollte die Politik tätig werden.

Eine Immobilienpreisblase sei in Deutschland generell nicht zu erkennen, meint der Vorstand des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) Dr. Andreas Martin. Eine aktuelle Studie des BVR zeigt, dass neben den städtisch geprägten Regionen Deutschlands auch die ländlichen beim Preiswachstum deutlich zu legten. Dadurch habe die Dynamik des Immobilienmarktes noch einmal an Breite gewonnen, so Martin. "Trotz der Beschleunigung der Preisdynamiken über das Bundesgebiet hinweg, ist eine Immobilienpreisblase in Deutschland generell nicht zu erkennen. Vielmehr haben sich die Preise für Wohneigentum in den vergangenen zehn Jahren weitestgehend im Einklang mit ihren wichtigsten Fundamentaldaten, den Einkommen und den Mieten, entwickelt“, sagt Dr. Andreas Martin. 

In den Metropolen Deutschlands zeigt sich ein besonderes Bild. Hier haben sich die Preise für Wohneigentum verstärkt vom verfügbaren Einkommen der Einwohner abgekoppelt. In den sechs größten Städten der Republik (Berlin, Hamburg, München, Köln, Frankfurt, Stuttgart) sind die Wohnkaufpreise in den letzten zehn Jahren um mehr als 50 % gestiegen. "Nach unserer Einschätzung sind die Preise damit in den vergangenen zehn Jahren um rund 45 Prozentpunkte stärker gestiegen als die verfügbaren Einkommen der Stadtbewohner", erklärt Martin. Der starke Nachfrageüberhang und der stabile Zuzug in den Metropolen führt dennoch zu einer relativ geringen Rückschlaggefahr.

Der deutliche Anstieg der Preise bei Wohnimmobilien und der Mieten in den Ballungsgebieten weist laut BVR auf einen hohen wohnungspolitischen Handlungsbedarf hin. Drei Punkte hält der BVR dabei für besonders bedeutend. Erstens sollte in den großen Städten Deutschland mehr Bauland ausgewiesen werden. Zweitens sollte von verstärkter Regulierung seitens der Politik Abstand genommen werden, beispielsweise sollte die Mietpreisbremse nicht weiter verschärft werden. Und drittens sollten die Preise für Neubauten nicht durch strenge Auflagen in die Höhe getrieben werden. (ahu)

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