Jubiläum zwischen alten und neuen Herausforderungen

14.11.2018

Prof. Dr. Michael H. Breitner, Vorstandsvorsitzender des Hannover Center of Finance e.V, bei der Begrüßung auf dem 10. Hannover Finance Symposium / Foto: © Swiss Life

Am Montag fand das 10. Hannover Finance Symposium statt. Dabei wurden zahlreiche Fragen der Zukunft der Finanzwelt diskutiert, sowohl bezüglich der Produkte als auch der Vertriebswege. Gastgeber war dieses Mal Swiss Life Deutschland.

Zu Beginn begrüßten Prof. Dr. Michael H. Breitner, Vorstandsvorsitzender des Hannover Center of Finance e.V. sowie Leiter des Instituts für Wirtschaftsinformatik der Leibniz Universität Hannover und Prof. Dr. iur. Volker Epping, Präsident der Leibniz Universität, die Anwesenden. Im Anschluss sprach Jörg Arnold, CEO des Gastgebers Swiss Life Deutschland, über Trends wie der zur digitalen Beratung oder Kunden, die ihre Finanzoptimierung selbst gestalten. Auch die regulatorischen Anforderungen, schwieriger werdende Profitabilität der Finanzvertriebe und auch Nachwuchssorgen der Branche kamen zur Sprache. Arnold kam zu dem Schluss, dass Finanzoptimierung für Privatkunden in Deutschland nach wie vor Zukunft habe. So bevorzugen die Deutschen bei so komplexen Produkten wie Altersvorsorge, Versicherungen und Finanzdienstleistungen weiterhin die persönliche Beratung durch Menschen. Wenn Berater es schaffen würden, die Regulatorik gut umzusetzen, könnten sie sich einen entscheidenden Vorteil im Kundenwettbewerb verschaffen. Um das Problem fehlenden Beraternachwuchses anzugehen, setzt die Finanzbranche beim Thema Recruiting heute, anders als noch vor einigen Jahren, auch auf das Thema Sinnstiftung.

Auch Matthias Battefeld, Mitglied des Vorstands der Hannoverschen Volksbank, unterstrich, dass der menschliche Berater auch in digitalen Zeit weiterhin gefragt sein wird. Gerade angesichts der Niedrigzinsphase sei die „Genossenschaftliche Beratung“ der Volksbank – eine Beratung auf Augenhöhe – der beste Weg, um den Bedürfnissen des Kunden gerecht zu werden und passende Lösungsvorschläge unterbreiten zu können.

Anschließend machte Miriam Michelsen, Bereichsleiterin Produktmanagement, Vorsorge, betriebliche Altersvorsorge und Krankenversicherung bei der MLP Finanzberatung, am Beispiel der Niedrigzinspolitik deutlich, wie entscheiden und schwierig zugleich eine erfolgreiche Ruhestandsplanung für das Leben ist. Dabei plädierte sie für eine weitere Stärkung der privaten und betrieblichen Altersversorgung.

Ist Robo-Advice das Geschäftsmodell der Zukunft?

Mit diesem Thema beschäftigte sich Thomas Völker, Manager im Bereich Investment Management bei Deloitte. Er kam dabei zu dem Schluss, dass durch Robo-Advice der Vermögensberater beziehungsweise Teile seiner Arbeit durch standardisierte Prozesse und Entscheidungshilfen im Computer ersetzt werden und das Kundenerlebnis damit zunehmend automatisiert wird. Robo-Advice sei aber noch lange nicht flächendeckend auf dem Markt: So würden entsprechende Portfolios oftmals ausschließlich aus ETF bestehen. Auch müsse sich die Kompetenz der Anbieter erst noch beweisen.

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