Jede zwölfte Ferienimmobilie ist nicht versichert

23.09.2021

Foto: © Ralf Gosch - stock.adobe.com

Viele Besitzer von Ferienimmobilien haben bereits einen Schadensfall erlitten und unterschätzen auch die Risiken nicht. Dennoch besteht bezüglich der Absicherung noch Luft nach oben, wie eine aktuelle Studie von Hiscox zeigt. Daraus geht auch hervor, dass die Digitalisierung bei dieser Immobilienart immer mehr an Bedeutung gewinnt.

Ob am Meer, in den Bergen oder in der Stadt: Ferienimmobilien bieten einerseits ein Zuhause in der Ferne, andererseits aber auch eine Investitionsmöglichkeit. Wie alle anderen Immobilien auch, sind aber auch Ferienhäuser und -wohnungen vor Schadensfällen nicht sicher: So gaben in einer vom Marktforschungsinstitut Appino im Auftrag von Hiscox durchgeführten Studie fast ein Drittel der Ferienimmobilienbesitzer an, bereits einmal einen Schaden an ihrer Immobilie in der Ferne erlitten zu haben. Bei der Frage nach der eigenen Risikoeinschätzung kommt heraus, dass der Mensch der größte Risikofaktor ist: So fürchten 61,7 % der Befragten, dass Beschädigungen durch Mieter und 38,1 %, dass sie durch eigenes Ungeschick Schäden verursachen könnten. 41,3 % sehen einen Rohrbruch als Risikofaktor an. Die Angst vor einem Einbruch oder Diebstahl ist hingegen weniger stark verbreitet: Gerade einmal 17,1 % der Befragten gaben an, sich davor zu fürchten.

Diese Risikoeinschätzungen entsprechen aber nur bedingt der Realität: So entfielen laut Hiscox in den vergangenen sechs Jahren lediglich 26,8 % der Schäden auf einen Rohrbruch, jedoch sorgten Sturmschäden für 30,3 % der Schadensfälle. Zufallsbedingte Ursachen machen lediglich 8,9 % der gemeldeten Schäden aus.

Nicht alle Ferienimmobilien sind versichert

In der Studie wurde auch der Frage nachgegangen, wie die Ferienimmobilien versichert sind. Am weitesten verbreitet ist die Gebäudeversicherung, die 82,3 % aller Befragten für ihr Objekt in der Fremde abgeschlossen haben. Über eine Hausratversicherung verfügen 61,9 % der Immobilienbesitzer, eine Immobilien-Haftpflichtversicherung 54,1 %. Deutlich weniger ist hingegen die Elementarschadensversicherung: Über eine solche verfügen lediglich 46,1 % der Immobilienbesitzer. Dabei ist diese gerade im Gebirge und der damit verbundenen Gefahr von Lawinenabgängen alles andere als sinnlos. Die meisten Ferienimmobilien sind nicht anders abgesichert als andere Immobilien: Bei lediglich 25,7 % der Gebäudehaftpflichtversicherungen, 30,6 % der Hausratversicherungen und 31,8 % der Immobilien-Haftpflichtversicherungen, die von den Umfrageteilnehmern abgeschlossen wurden, handelt es sich um spezielle Policen für Ferienimmobilien. Weder auf „normale“ noch auf spezielle Policen für Ferienimmobilien setzen hingegen 8,7 % der Befragten: Diese haben ihre Ferienimmobilie überhaupt nicht versichert -und gehen damit ein enorm hohes finanzielles Risiko ein.

„Die Ergebnisse unserer Umfrage zeigen zwar, dass grundsätzlich ein hohes Bewusstsein für die Absicherung von Ferienimmobilien besteht, gleichzeitig sitzen die meisten Eigentümer:innen jedoch auf einem Flickenteppich verschiedener Versicherungen, die ihnen weder flächendeckenden noch individuellen Schutz bieten“, so Alina Sucker-Kastl, Underwriting Manager Art & Private Clients bei Hiscox. „Wiederkehrender Leerstand und Fremdnutzung durch Mieter:innen führen bei Ferienhäusern zu erhöhten Risiken, beispielsweise durch Einbruch, unerkannte Wasserschäden oder Beschädigung am Hausrat. Kommt es bei Ferienimmobilien im Ausland zu Schadenfällen, erschwert zudem oftmals die Sprachbarriere ein optimales Schadenhandling.

Eine Spezialversicherung geht auf die individuellen Risiken und Bedürfnisse der Ferienimmobilieneigentümer:innen ein, sorgt mit einem Allgefahrenschutz für sorgenfreie Urlaube und eine unkomplizierte Vermietung. Zudem unterstützt sie Versicherungsnehmer:innen im Schadenfall mit deutschsprachigen Ansprechpartner:innen.“

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