Italienische Banken: die Rettungsmaßnahmen reichen nicht

21.08.2016

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Die Probleme des italienischen Bankensektors resultieren aus einer seit Jahren anhaltenden Wirtschaftskrise. Damit unterscheidet sich die italienische Bankenkrise von denen in Spanien, Irland und Griechenland, deren Ursachen platzende Immobilienblasen und überschuldete private Haushalte waren.

(fw/rm) Die Konjunkturaussichten Italiens sind weiterhin nur mäßig und es besteht Gefahr, dass die aktuellen Rettungspläne den Bankensektor nicht ausreichend stabilisieren können, da sie sich auf Einzelfälle konzentrieren, also nur Symptome behandeln. Das italienische Bankensystem leidet aber an notleidenden Krediten erheblichen Volumens. Erforderlich ist deshalb eine breit aufgestellte Rekapitalisierung des gesamten italienischen Bankensystems durch den Staat, um neues Wirtschaftswachstum in Gang zu bringen. Aufgrund des Ausmaßes der Probleme und damit des systemischen Risikos für die italienische Volkswirtschaft steht dieser Lösungsvorschlag nicht im Widerspruch zu den neuen Regeln der europäischen Bankenregulierung, die im Einzelfall zunächst eine Beteiligung des Privatsektors vorschreiben. Vielleicht wird eine staatliche Rekapitalisierung des italienischen Bankensystems bei einem für Renzi positiven Ausgang des Referendums über die Senatsreform im Herbst 2016 wahrscheinlicher. Es wäre Italien und der Euro-Zone zu wünschen. Siehe auch: www.finanzwelt.de/teufelskreis-aus-faulen-krediten-braucht-mutige-loesung/ www.ikb.de