Iran-Krise: Das sind die überraschenden Verlierer

14.01.2020

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Wer macht denn bitteschön in Nahost & Nordafrika nennenswerte Geschäfte? Nur Energie-Unternehmen, richtig? Falsch! Kaum zu glauben, aber es gibt ein paar Ausnahmen, und zwar aus unterschiedlichen Branchen. Dies sind die Verlierer des Konflikts mit dem Iran, denn der neue Anstieg der Instabilität gefährdet ihre Umsätze. Aber es gibt auch Gewinner – obwohl oder gerade weil sie in der Region aktiv sind.

Die Aktienmärkte der Welt zitterten, als die USA gezielt den iranischen Terror-General Qassem Suleimani liquidierten. Ein weiteres Marktbeben folgte nach dem iranischen Angriff auf US-Militärstützpunkte im Irak. Gleichzeitig stieg infolge der Ausschaltung Suleimanis der Ölpreis um fast 5 Prozent. Die Gesichter der Airline-Chefs dieser Welt können Sie sich bei dieser Kursentwicklung vorstellen. Wer viel Öl verbraucht, hat unter dem Preisanstieg gelitten.

Welcher Mega-Mischkonzern mischt in Nahost mit?

Ganz unabhängig vom schwarzen Gold bedroht Unsicherheit in Nahost & Nordafrika eine kleine Gruppe von westlichen Unternehmen – denn sie sind mit der Krisenregion zu einem gewissen Grad wirtschaftlich verflochten. Zu diesen Unternehmen zählt LafargeHolcim. Der gelistete französisch-schweizerische Konzern ist der größte Zement-Hersteller der Welt. Er betreibt in der Region 44 Anlagen, die 2018 elf Prozent der Einnahmen erwirtschafteten. Der deutsche Konkurrent Heidelberg Cement macht dort sogar 19 Prozent seiner Verkäufe.

Für ein weiteres westliches Großunternehmen steht in der Region ebenfalls viel auf dem Spiel. Allerdings handelt es sich nicht um einen Zementriesen, sondern um den gewaltigen Mischkonzern General Electric (GE). GE verkauft in Nahost & Nordafrika Maschinerie im Wert von 16 Milliarden Dollar – immerhin 13 Prozent seiner Gesamtverkäufe.

Außerdem betroffen sind die westlichen Flugzeughersteller Boeing und Airbus. Denn die anhaltende Expansion der Golf-Airlines Emirates, Etihad und Qatar Airways hat sie zu wichtigen Flugzeugabnehmern gemacht. So geht Airbus davon aus, dass innerhalb der nächsten 20 Jahre acht Prozent aller neuen Flieger in die Region exportiert werden.

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