ING-DiBa Vermittler holen sich "Denk-Anstoß"

07.11.2016

Moderatorin Sabrina Marggraf im Talk mit Zeljko Kaurin und Katharina Herrmann, beide Vorstände der ING-DiBa (v.R.)

Der deutsche Immobilienmarkt ist stabil und zeichnet sich durch solide finanzierte Hypotheken aus. Dies ist eines der Erkenntnisse des vierten „Denk-Anstoß“, der Immobilientagung für Vertriebspartner der ING-DiBa, die am Freitag in Frankfurt stattfand.

Der "Denkanstoß" der ING-Diba, an dem rund 500 Vertriebspartner der Bank teilnahmen, begann mit einer sehr humoristischen Testfrage: Um zu schauen, ob denn die Drücker funktionieren, mit denen das Publikum mehrfach seine Einschätzung zu gewissen Fragen abgeben konnte, wurde die Frage gestellt, wann denn Eintracht Frankfurt das nächste Mal die Meisterschale in die Höhe recken dürfe. Für 84,5 Prozent kommt es darauf an, in welcher Sportart der Titel zu vergeben ist.

Inhaltlich ging es zunächst mit der Vorstellung der neuen, seit 1. September im Amt befindlichen dreiköpfigen Spitze der ING-DiBa los. Dazu kamen Wolf-Dieter Roßbach, Leiter Vertrieb Immobilienfinanzierung, Bianca de Bruijn van der Gaag, stellvertretende Leiterin Immobilienfinanzierung sowie Dirk Kling, Leiter Immobilienfinanzierung, auf die Bühne.

Keine Zinswende in Sicht

Anschließend hielt Carsten Brezski einen Vortrag darüber, welche Folgen die aktuell niedrigen Zinsen für die ING-DiBa hat. Dabei ging er nicht davon aus, dass die Zinsen in naher Zukunft ansteigen werden. „Selbst wenn die amerikanische Notenbank demnächst den Leitzins wieder erhöht, stehen wir noch lange nicht vor einer großen Zinswende. Niedrige Inflation und schwaches Wachstum werden auch in den kommenden Jahren die Zinsen niedrig halten.“ Darüber hinaus sei die Geldpolitik bereits an ihre Grenzen gestoßen. „Je länger diese Niedrigzinspolitik anhält, desto deutlicher werden die negativen Folgen. Anstatt allerdings die Notenbanker zu verteufeln, sollte die Politik sich an die eigene Nase fassen und mit allen ihr zur Verfügung stehenden Mitteln das Wachstum ankurbeln“, so Brzeski. Als Hauptgründe für seine Einschätzung nannte Brezski die abflauende amerikanische Konjunktur, die Unsicherheiten, die durch die Brexit entstehen und die nach wie vor schwache gesamtwirtschaftliche Lage in der Eurozone. Außerdem könne die Nullzinspolitik der Bank of Japan als vorbildlich für Europa angesehen werden.

Auch beim nächsten Programmpunkt, einem Gespräch zwischen der Moderatorin der Veranstaltung, Sabrina Marggraf, und den beiden ING-DiBa Vorständen Katharina Hermann und Zeljko Kaurin waren die aktuellen Zinsen Thema. Kaurin erklärte dabei, dass die niedrigen Zinsen zwar eine große Herausforderung für die ING-DiBa seien, die Bank aber wegen niedriger Kosten besser darauf eingestellt sein als viele ihrer Mitbewerber.

Kaurin betonte auch, dass die ING-DiBa auf die Digitalisierung gut eingestellt sein. Die neu entstandene Konkurrenz durch Fintechs möchte man nicht aufkaufen, da man diesen Markt nicht abwürgen wolle. Stattdessen strebe man eine Partnerschaft mit den digitalen Finanzdienstleistern an.

Keine Immobilienblase in Sicht

Anschließend referierte Thomas Hein, Leiter Partnervertrieb, über die aktuellen Entwicklungen auf dem deutschen Immobilienmarkt. Hein sieht keine Gefahr einer Immobilienblase in Deutschland. „Eine Immobilienblase zeichnet sich in Deutschland aktuell nicht ab. Zwar stiegen in den vergangenen Jahren die Kaufpreise sowie die Mieten stark an, aber die Verschuldung der Haushalte war im ersten Quartal 2015 im Vergleich zu 2000 sogar rückläufig“, so Hein. „Darüber hinaus folgen die Deutschen auch beim Hauskauf dem Vorsichtsprinzip: So stieg die anfängliche Tilgung 2016 auf fast 3 Prozent und die Beleihung fällt bei durchschnittlichen Werten zwischen 64,1 und 80,6 Prozent sehr vernünftig aus.“

Regulatorische Maßnahmen nehmen zu

Neben der bereits umgesetzten Wohnimmobilienkreditrichtlinie erwartet die Branche zukünftig weitere regulatorische Instrumente:  „Es ist nur eine Frage der Zeit, wann der Gesetzgeber weitere Anforderungen einführt, etwa eine Obergrenze für das Verhältnis der Darlehenshöhe zum Immobilienwert. Aus Vorsichtsgründen sind Regulierungsmaßnahmen durchaus nachvollziehbar“, so Thomas Hein. „Natürlich bleiben die detaillierten Ausführungsbestimmungen noch abzuwarten, aber für die ING-DiBa erwarten wir keine grundlegenden Änderungen. Wir haben bereits heute die angedachten Maßnahmen in unserem Kreditentscheidungsprozess weitestgehend berücksichtigt.“

Die aktuellen Herausforderungen tun dem Erfolg der ING-DiBa allerdings keinen Abbruch. So ist das Bestandsvolumen von 2010 bis Ende 2015 von 51 Mrd. Euro auf fast 65 Mrd. Euro gewachsen. Und das Wachstum geht weiter: Es erreichte im ersten Halbjahr diesen Jahres bereits 65,9 Mrd. Euro. „Auch auf das Gesamtjahr gerechnet liegen wir voll im Plan. Unser Immobiliengeschäft floriert“, so Thomas Hein. (ah)

www.ing-diba.de