Immobilienpreise in A-Städten treten auf die Bremse

27.03.2018

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Vor allem im Süden Deutschlands werden Immobilien innerhalb des nächsten Jahrzehnts deutlich an Wert gewinnen. Im Osten hingegen sind Wertverluste zu erwarten. In den A-Städten dürfte die Zeit der großen Preisanstiege erst einmal vorbei sein.

Der aktuelle Postbank-Wohnatlas geht davon aus, dass der Preisanstieg für Immobilien in um die urbanen Zentren weiter gehen wird. So können in mehr als der Hälfte der 401 deutschen Kreise und kreisfreien Städte Immobilienbesitzer davon ausgehen, dass ihr Haus oder ihre Wohnung bis 2030 an Wert zulegen wird. Vor allem die steigenden Einwohnerzahlen in den Metropolen und in Süddeutschland sorgen für eine große Nachfrage am Wohnungsmarkt.

Oberbayern dominiert die Top-10

Die Stadt mit dem höchsten erwarteten Preisanstieg ist Heilbronn, wo sich Wohnimmobilien laut Prognose bis 2030 um jährlich 2,99 % verteuern werden. Mit dem Landkreis Erding (+2,24 % p.a., Platz 2), dem Landkreis Landsberg am Lech (+1,81 % p.a., Platz 4), dem Landkreis München (+1,81 % p.a., Platz 5), dem Landkreis Landshut (+1,72 % p.a., Platz 6), dem Landkreis Rosenheim (+1,64 % p.a., Platz 8), dem Landkreis Ebersberg (+1,63 % p.a., Platz 9) und dem Landkreis Miesbach (+1,61 % p.a., Platz 10) finden sich gleich sieben Landkreise aus der Metropolregion München in den Top 10 der höchsten erwarteten Preissteigerungen. Auch im Landkreis Cloppenburg (+1,82 %, Platz 2) und in Potsdam (+1,64 %, Platz 7) wird mit hohen Preissteigerungen gerechnet. Bei allen guten Perspektiven, die die hohen Preissteigerungen bieten, müssen Immobilienbesitzer und Kaufinteressierte aber bedenken, dass gerade in den bayerischen Landkreisen die Quadratmeterpreise meist jenseits der 3.000 Euro liegen. „Bei besonders hohen Preisen sollten Käufer ganz genau hinsehen. Es besteht das Risiko, dass erwartete Wertgewinne bereits spekulativ in die aktuellen Wohnungspreise eingeflossen sind“, warnt Eva Grunwald, Bereichsleiterin für das Immobiliengeschäft Privatkunden bei der Postbank

Der Süden führt auch bei den Top-7

Nicht nur in der Metropolregion München, sondern auch in der bayerischen Landeshauptstadt selbst können Immobilienbesitzer mit großen Wertsteigerungen rechnen. So wird München ein jährliches Plus von real 1,5 % prognostiziert. Derzeit kostet der Quadratmeter hier 6.789 Euro, 8,6 % mehr als im Vorjahr. Die stärkste Wertsteigerung der sieben deutschen A-Städte verzeichnete im vergangenen Jahr Berlin mit 11,4 %. Hier kostet der Quadratmeter inzwischen 3.676 Euro. Solche Steigerungen wird es nach Aussage von Eva Grunwald aber in Zukunft nicht allzu oft geben. „Die Zeiten der Preissprünge in den Metropolen dürften aber dem Ende entgegengehen. Wertsteigerungen sind weiterhin drin, aber die Preisentwicklung flacht zunehmend ab.“ Auch Immobilienbesitzer in Düsseldorf (jährliche Steigerung von real 1,02 %) und Hamburg (real plus 0,96 p.a.) können sich in den nächsten Jahren über Wertsteigerungen für ihre Objekte freuen. Immobilienbesitzer in Köln können mit einem jährlichen Plus von 0,87 %, in Stuttgart mit 0,74 % und in Frankfurt mit 0,68 % rechnen. Der starke Anstieg in Berlin dürfte in den nächsten Jahren deutlich abflachen: Für die Bundeshauptstadt mit lediglich mit einem jährlichen Plus von 0,53 % gerechnet, womit sich die Bundeshauptstadt am Ende der Top-7-Städte befindet.

Schwierige Lage in neuen Bundesländern

Mit Ausnahme der Großräume Berlin sowie der Zentren Leipzig und Dresden drohen Immobilienbesitzern in den neuen Bundesländern bis 2030 erhebliche Wertverluste. Diese sind vor allem in sinkenden Bevölkerungszahlen begründet. Diese Entwicklung ist aber kein ostdeutsches Problem, sondern betrifft auch das Ruhrgebiet und das Saarland. Oft lohnt ein zweiter Blick und die Unterstützung eines Immobilienexperten, der das Investment bewertet. „Auch sollte man bei der Kaufentscheidung nicht übersehen, dass schon das Wohnen im Eigenheim – auch im Alter – einen hohen Wert darstellt“, so Grunwald. Schließlich geht es beim Immobilienkauf nicht nur um die Rendite des Investments, sondern auch um die Lebensqualität im eigenen Zuhause. (ahu)

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