Immobilienpreise im Süden steigen

21.09.2017

Der Traum vom Eigenheim wird in Süddeutschland immer teurer / Foto: © psdesign1-fotolia.com

Die Metropolregion Stuttgart ist deutlich günstiger als Frankfurt und München. In Frankfurt nimmt der Markt weiter an Dynamik zu und bedingt ein, gezwungenermaßen, verändertes Kundenverhalten. Das geht aus dem Dr. Klein Trendindikator Immobilienpreise für die Region Süd für das 2. Quartal 2017 hervor.

Die Preissteigerung auf dem Frankfurter Immobilienmarkt geht weiter. So stieg der Preisindex für Wohnungen im zweiten Quartal 2017 um 6,43 % gegenüber dem Vorquartal, bei Häusern fiel der Anstieg mit 4,79 % etwas moderater aus. Sowohl die Medianpreise (Wohnungen: 3.167 €/m², Häuser: 2.500 €/m²) als auch die Höchstpreise (Wohnungen: 11.159 €/m², Häuser: 10.042 €/m²) sind weiter angestiegen.

Da die Nachfrage in der Mainmetropole weit größer ist als das Angebot, müssen Interessenten hier vor allem eines sein: schnell. „Mittlerweile gilt: Der schnellste Käufer erhält den Zuschlag. In der Praxis bedeutet dies, dass sich die Interessenten oft nicht für die günstigste Finanzierung entscheiden, sondern für den Bankpartner, der am schnellsten die Zusage machen kann“, erläutert Carsten Engmann, Spezialist für Baufinanzierungen bei Dr. Klein in Frankfurt. Als Kreditvermittler könne er hier gut unterstützen, gleichzeitig räumt er aber auch ein: „Wir weisen immer auf die Risiken bei vorschnellen Entscheidungen hin und rechnen auch den Differenzbetrag zwischen der günstigsten und der schnellsten Variante aus.“

Auch die Kreditnachfrage selbst wird laut Engmann komplexer: "Wir haben kaum mehr Standardfinanzierungen, die Anforderungen werden immer vielschichtiger – sei es, weil das Eigenkapital nicht vorrangig eingesetzt werden kann, eine andere Immobilie erst noch verkauft werden muss oder weil es sich um eine Vielzahl von Objekten handelt. Hier sind kreative Ansätze gefragt, bei denen sich eine gute Kenntnis der Bankenlandschaft und Branchenerfahrung auszahlen.“

München bleibt teuer

München ist und bleibt Deutschlands teuerste Stadt für Immobilien und wird es wohl auch in Zukunft bleiben. So nimmt seit einem Jahr der Prozentsatz zu, mit dem die Preise steigen. Im zweiten Quartal dieses Jahres waren Häuser im Schnitt 6,41 % teurer als im Jahresanfangsquartal und 21,56 % teurer als im zweiten Quartal des Vorjahres. Diese Entwicklung spiegelt sich auch im Medianpreis wieder, der für Ein- und Zweifamilienhäuser bei 4.233 €/m² und damit 200 € über dem ersten Quartal lag.

Die Preise für Wohnungen entwickelten sich weniger dynamisch. Hier lag die Teuerungsrate bei 2,46 %. Die Steigerungsrate lag bei 8,92 % und die Preisspanne zwischen 1.633 und 11.000 €/m², beides Wert, die auch im Vorjahreszeitraum erreicht wurden. Der Medianwert für Wohnungen ist hingegen um ca. 200 € gestiegen und lag bei 5.839 €/m².

Geringe Preisunterschiede in Stuttgart

Häuser und Wohnungen in der Metropolregion Stuttgart wurden im zweiten Quartal um über  14 % gegenüber dem Vorjahresquartal teurer. In der Neckarmetropole liegen die Medianwerte für Wohnungen (2.813 €/m²) und Ein- und Zweifamilienhäuser (2.747 €/m²) sehr dicht beieinander. Auch die Preissteigerungsraten gegenüber dem Vorquartal liegen mit 3,37 % für Wohnungen und 4,74 % für Häuser sehr dicht beieinander.

In Stuttgart müssen Hauskäufer bei weitem nicht so sehr an die finanzielle Schmerzgrenze gehen wie in Frankfurt oder München. Das teuerste Haus wechselte im 2. Quartal für 7.578 €/m² den Besitzer, das günstigste kostete 568 €/m². Teurer waren Eigentumswohnungen. Hier mussten mindesten 753 €/m² und höchsten 8.399 €/m² gezahlt werden. (ahu)

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