Immobilienkauf vielerorts lohnenswert

24.07.2017

In vielen Regionen Deutschlands ist der Immobilienkauf langfristig lohnenswert/ Foto ©KB3-fotolia.com

In Deutschland steigen seit Jahren die Preise für Wohneigentum. Die Studie "Postbank Wohnatlas 2017", für den das Hamburgische WeltWirtschaftsInstitut (HWWI) die deutschen Immobilienmärkte untersucht hat, zeigt, dass sich ein Kauf in vielen Regionen dennoch lohnen kann.

So liegen in knapp der Hälfte der deutschen Landkreise und kreisfreien Städte die Kaufpreise auf sehr akzeptablen Niveau, wie Georg Hoogendijk erläutert, Geschäftsführer der Postbank Immobilien GmbH: „Wohnimmobilien zu vergleichsweise moderaten Preisen finden sich in 195 der 402 Landkreise und kreisfreien Städte. Dort werden für den Kauf einer Immobilie nicht mehr als rund 20 Jahresnettokaltmieten fällig, in 51 Kreisen sogar nur bis zu rund 15 Jahresmieten.“

Bundesweit zeigen sich eine enorme Spanne: Während im Kyffhäuserkreis im Norden Thüringens gerade einmal zehn Jahresnettokaltmieten für den Kauf einer Immobilie fällig werden, sind es ganz im Norden der Republik, im Landkreis Nordfriesland, 61 Jahresnettokaltmieten. Besonders die begehrten Lagen auf Sylt tragen zu diesem Wert bei.

Große Unterschiede zwischen Stadt und Land

Der Landkreis Nordfriesland steht exemplarisch für andere Kreise an den Küsten, wo eine hohe Relation zwischen Mieten und Kaufpreisen besteht. Hierzu trägt besonders die Nachfrage nach Ferienimmobilien bei. Doch auch am anderen Ende Deutschlands sind die Kaufpreise im Vergleich zu den Mieten sehr hoch. So liegt die Mehrheit der Kreise, in denen die Kaufpreise bis auf das 25-fache und mehr der örtlichen Jahresmieten ansteigen, in Bayern. Als Grund hierfür nennt die Studie positive Wirtschaftsentwicklung in Süddeutschland, die immer mehr Arbeitnehmer dort hinziehen lässt. Außerdem würden die niedrigen Zinsen die Nachfrage nach Immobilien ebenfalls anheizen. Die Studie offenbart auch, dass bundeweit in den großen Städten die Kaufpreise im Vergleich zu den Mieten sehr hoch sind, während auf dem Land im Verhältnis zu den örtlichen Mieten noch günstigere Preise zu finden sind.

Als besonders attraktive Großstädte für den Erwerb von Wohneigentum nennt der "Postbank Wohnatlas 2017" Dortmund, Essen, Bremen und Hannover. In diesen vier Städten betragen die Kaufpreise im Schnitt maximal das 20-fache der Jahresnettokaltmiete, deutlich weniger als München und Berlin, wo mindestens das 30-fache der jährlichen Nettokaltmiete für den Erwerb von Wohneigentum fällig wird. Da in Bremen und Hannover zudem die Mieten mit 31 % bzw. 28 % einen relativ hohen Anteil am regionalen Durchschnittseinkommen verschlingen, bietet sich für Eigentümer in diesen Städten eine gute Chance, eine Menge Geld zu sparen. Aufgrund der niedrigen Zinsen könnten die Kosten für die Baufinanzierung zudem geringer ausfallen als die bisherige Mietzahlung.

Gemessen am Mietniveau sind die Immobilienpreise in den drei größten deutschen Städten besonders hoch. In Berlin werden für Käufer rund 29, in Hamburg 30 und in München sogar 33 Jahresnettokaltmieten fällig.

Nicht nur die Zahlen entscheiden

„Ob ein Immobilienkauf ein sinnvolles Investment ist, hängt auch immer von den Lebensumständen ab. Die entscheidende Frage lautet darum: Passt die Immobilie zu mir und meiner Zukunftsplanung?“, betont Georg Hoogendijk. Die Investition in Wohneigentum kann dann durchaus auch in Regionen sinnvoll sein, in denen die Immobilienpreise im Vergleich zu den Mieten eher hoch sind. Auch Bausubstanz, Ausstattung und Lage können hohe Preise rechtfertigen. „Wohnimmobilien sind zudem die einzige Form der Alterssicherung, von der man sofort profitieren kann, einfach indem man einzieht und die Lebensqualität steigert“, sagt Immobilienexperte Hoogendijk. „Für viele zahlt sich der Traum von den eigenen vier Wänden damit doppelt aus. Denn im Rentenalter mietfrei zu wohnen, bedeutet eine deutliche Erhöhung des verfügbaren Einkommens.“ (ahu)

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