Hier gibt es die teuerste Wohnung Niedersachsens

20.12.2018

Blick auf Norderney. Die Nordseeinsel ist ein wesentlicher Grund, warum nirgendwo in Niedersachsen Immobilien teurer sind als im Landkreis Aurich / Foto: © Martina Topf - stock.adobe.com

Die LBS Nord hat die Preise für gebrauchte Eigentumswohnungen in Niedersachsen unter die Lupe genommen: Fast überall haben die Preise in den vergangenen drei Jahren deutlich zugelegt. Am teuersten ist es weit entfernt der Großstädte.

Im Rahmen ihres halbjährlichen Kaufpreisspiegels hat die LBS Nord gemeinsam mit dem Institut empirica die Immobilienangebote in den niedersächsischen Tageszeitungen und Online-Portalen im dritten Quartal 2018 ausgewertet. Dabei zeigt sich, dass die in fast allen 45 niedersächsischen Landkreisen und kreisfreien Städten die Preise für gebrauchte Eigentumswohnungen seit 2015 deutlich gestiegen sind.

Den meisten Menschen kommen beim Thema „Preissteigerungen auf dem Immobilienmarkt“ wohl besonders Großstädte in den Sinn. In Niedersachsen ist das aber nicht so: Die teuerste Region ist der Landkreis Aurich, wo Käufer für gebrauchte Eigentumswohnungen im Schnitt 2.263 Euro je Quadratmeter zahlen müssen. Um eine Bestandswohnung zu einem typischen Preis von 179.000 Euro zu erwerben, müssen Käufer in dem ostfriesischen Landkreis durchschnittlich vier Jahreseinkommen aufbringen. Die Spitzenpreise liegen hier noch deutlich höher – und das obwohl der Landkreis an der nordwestlichsten Ecke Deutschlands weit entfernt von Metropolregionen liegt. „Für diesen Wert sind in erster Linie die hochpreisigen Inselimmobilien auf Juist und Norderney verantwortlich“, erklärt Dr. Rüdiger Kamp, Vorstandsvorsitzender der LBS Nord.

Landeshauptstadt auf Rang 2

Die zweitteuerste Immobilienregion Niedersachsens ist die Stadt Hannover, wo Käufer gebrauchter Eigentumswohnungen im Schnitt 2.532 Euro je Quadratmeter bezahlen müssen. Hier liegt der typische Wohnungspreis bei 180.000 Euro, was laut empirica 4,2 örtlichen Jahreseinkommen entspricht. Bei einem Viertel aller in der Landeshauptstadt angebotenen Wohnungen erreichen die Spitzenpreise mindestens 3.100 Euro je Quadratmeter.

Auch in den Städten Oldenburg (2.453 Euro je Quadratmeter) und Braunschweig (2.241 Euro) müssen Käufer von gebrauchten Eigentumswohnungen tief in die Tasche greifen. Auch die Landkreise Cloppenburg (2.320 Euro), Cuxhaven (2.282 Euro), Wittmund (2.278 Euro), Lüneburg (2.277 Euro) und Harburg (2.241 Euro) liegen über der Marke von 2.000 Euro je Quadratmeter. In den beiden letztgenannten dürfte sich wohl besonders die Nähe zu Hamburg preisfördern auswirken. In allen genannten Regionen müssen Käufer das Drei- bis Viereinhalbfache eines Haushaltsnettoeinkommens für eine gebrauchte Eigentumswohnung aufwenden.

Hier gab es die größten Preissteigerungen

Im zwischen Bremen und der Nordsee gelegenen Landkreis Wesermarsch sind die Wohnungspreise verglichen mit dem dritten Quartal 2015 am stärksten gestiegen: 19 % jährlich. Auch die Landkreis Uelzen, Göttingen, Leer und Friesland sowie die Stadt Osnabrück verzeichneten jährliche Preissteigerungen von mindestens 15 %.

Süden und Osten günstig

Wer in Niedersachsen eine günstige Eigentumswohnungen sucht, sollte sich vor allem im Süden und im Osten des Bundeslandes umschauen: So liegen die Preise in den Landkreisen Lüchow-Dannenberg (748 Euro pro Quadratmeter), Goslar (778 Euro pro Quadratmeter) und Holzminden (778 Euro pro Quadratmeter) unterhalb der 800-Euro-Marke.

Steigt die Zahl der Eigenheimbesitzer?

Dr. Rüdiger Kamp glaubt, dass die Zahl der Eigenheimbesitzer in Niedersachsen bald steigen wird. „Nach wie vor ist ein eigenes Zuhause einer der besten Wege, um Vermögen aufzubauen und für das Alter vorzusorgen. Das neue Baukindergeld ist dafür ein wichtiges Signal – allein in Niedersachsen werden sich zusätzlich rund 6.000 junge Familien Wohneigentum leisten können.“ (ahu)

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