Heiße Infos von den Fondsmärkten

26.02.2018

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Russlands Rating wurde aufgewertet, wegen langsamerer Inflation in der Eurozone könnte die EZB bald die Leitzinsen erhöhen und passive Fonds befinden sich weiter auf Wachstumskurs.

+ + + Russland: Zurück im Investmentgrade + + +

Die US-Ratingagentur Standard & Poor´s (S&P) hat Russland auf BBB- mit stabilem Ausblick herauf gestuft und ordnet Putins Reich damit wieder bei der Investmentqualität (“Investmentgrade“) ein. Die Ratingagentur Fitch überprüfte bestätigte turnusgemäß (und fast gleichzeitig) die dort noch bestehende Bewertung „Investment Grade“ und beließ auch den positiven Ausblick unverändert bestehen. Beide Agenturen verwiesen auf eine stabilitätsorientierte  Fiskal- und Geldpolitik, die zu einer im Vergleich zu anderen Staaten mit Junk-Status geringen formellen Verschuldung des Staats von 15% des BIP geführt hat. Hinzu kommen effektive Reformen der Währungs- und Fiskalpolitik, die die Schwankungen des Ölpreises dämpfen.

Problematisch an dieser Einschätzung sind aus unserer Sicht die ganz erheblichen, wenn auch nur schwer bezifferbaren impliziten Staatsgarantien für weite Teile der staatlich kontrollierten Unternehmen, die aus Gründen der Machtsicherung und sozialen Absicherung unabhängig von ökonomischen Kriterien am Leben erhalten werden. Sie stellen nicht nur eine zusätzliche Belastung für die Staatsfinanzen sondern auch ein beachtliches Hindernis für den dringend benötigten Strukturwandel in der russischen Wirtschaft dar.

Da nunmehr 2 von 3 Agenturen Russland wieder im Investmentgrade führen, dürften auf Rubel lautende Anlagenprodukte (in erster Linie die Staatsanleihen) profitieren. Hinzu kommt die jüngste Zinssenkung vom Anfang des Monats um 25 Basispunkte auf jetzt 7,5%, die den russischen Märkten weiteren Schub verleihen werden.

+ + +Euro-Inflation zieht langsam an - Zinserhöhungen rücken näher  + + +

Auch wenn die globale Inflationsrate („headline“) der Eurozone per Januar leicht von 1,4% auf 1,3% zurückging bleibt der Trend der steigenden Preise und damit der Kurs auf Zinserhöhungen intakt. Die Kernrate (ohne Energie und Lebensmittel) stieg von 1,1% auf 1,2%: Demnach wird der aufwärtsgehende Grundtrend in den Januar-Daten nur von den volatilen Komponenten überdeckt. Allerdings haben die Geldpolitiker der EZB in ihrem jüngsten Statement deutlich erkennen lassen, dass dieser Aufwärtstrend noch ein gutes Stück weiter gehen muss, bevor Raum für eine Zinsanhebung entsteht. Trotz der nun schon seit einer ganzen Weile überraschend guten Wirtschaftsdaten der Eurozone gewichten sie das Risiko einer unbeabsichtigten Dämpfung der Konjunktur immer noch sehr hoch.

+ + + Passive Fonds sind weiter überdurchschnittlich gewachsen + + +

Die passiven Fonds holen weiter auf, wie sich aus ersten Zahlen zum Fondsabsatz im Januar aus dem Haus Morningstar ergibt: Demnach flossen den aktiv gemanagten Aktienfonds rund 26,4 € oder rund 0,9% des Bestands zu während die passiven ein Plus von rund 16,4 Mrd. € oder etwa 1,7% verbuchen konnten. Die passiven wuchsen wieder mal schneller. Allerdings haben die passiven Instrumente nur bei den Rohstoffen mit 76% Marktanteil gemessen am Bestand klar die Führung übernommen. Bei den Aktien liegen die aktiven Fonds mit rund 74% Marktanteil immer noch klar vorne. Bei den anderen Klassen (Renten, Mischfonds, . . .) ist der Vorsprung noch größer. (mk)