"Hätte ich doch mehr gespart"

05.12.2017

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Das denken die meisten Anleger weltweit, wenn sie ihre geplante und ihre tatsächliche Situation im Ruhestand betrachten. Besonders in Asien ärgern sich viele Ruheständler. In Deutschland verlassen sich viele auf die gesetzliche Rente.

Im Rahmen der Global Investors Study 2017 hat Schroders mehr als 22.000 Investoren aus 30 Ländern nach ihren Altersvorsorgeplänen befragte. Dabei wurden sowohl Anleger befragt, die den Ruhestand noch vor sich haben als auch solche, die sich bereits im Ruhestand befinden. Diejenigen, die sich noch im Arbeitsleben befinden, sparen im Durchschnitt 11,4 % ihres Jahreseinkommens. Jedoch glauben sie, dass dies im Alter nicht reichen werde, denn sie sind der Meinung, dass dafür eine Ersparnis von 13,7 % nötig ist. Bestätigung für ihre pessimistische Meinung über die eigenen Ersparnisse erhalten sie von denjenigen, die sich bereits im Ruhestand befinden: Von wünschen sich 66 %, sie hätten früher mehr Geld für das Alter zurückgelegt. Von diesen meinen sogar 22 %, dass sie deutlich mehr hätten zurücklegen müssen, als sie tatsächlich getan haben.

Asiaten unzufrieden mit Altersvorsorge

Besonders in südostasiatischen Ländern ist die Erkenntnis, dass die Rücklagen im Ruhestand nicht reichen, sehr weit verbreitet. So gaben alle Anleger in Südkorea an, dass sie wünschten, dass sie mehr für den Ruhestand gespart hätten. Jedoch ist hier zu beachten, dass dort mit unter 30 Anlegern deutlich weniger befragt wurden als in den anderen Staaten. Jedoch belegen mit Thailand (98 %), Hongkong, Taiwan (je 95 %) der VR China (94 %) und Indonesien (93 %) ausschließlich asiatische Länder die ersten sechs Plätze. Auch diejenigen in Asien, die ihren Ruhestand noch vor sich haben, können droht eine Versorgungslücke, der sie sich durchaus bewusst sind. So legen die Asiaten im Durchschnitt 13 % ihres Jahreseinkommens zurück. Jedoch glauben sie, dass sie nur dann ihren Lebensstandard im Alter halten können, wenn sie 15,3 % zurücklegen. Auch auf den anderen Kontinenten besteht eine deutliche Diskrepanz zwischen der Rücklage, die als notwendig angesehen wird, und der, die tatsächlich getätigt wird: Die Europäer legen im Schnitt 9,9 % ihres Jahreseinkommens auf die hohe Kante, obwohl sie meinen, dass 12 % notwendig sind. Auf dem amerikanischen Doppelkontinent sind es tatsächlich 12,5 %, obwohl von notwendigerweise 15 % ausgegangen wird.

Deutsche sorgen unterdurchschnittlich fürs Alter vor

Auch bei den Deutschen Anlegern sieht die Situation eher schlecht aus: So legen sie nur 10,5 % ihres Einkommens jährlich zurück, obwohl sie denken, dass 12 % nötig sind. Grund für die Diskrepanz könnte sein, dass 71 % der Meinung sind, dass ihre Ruhestandsbezüge im Alter ausreichen werden, um ein angenehmes Leben zu führen.

Die befragten Ruheständler in Deutschland sind mit ihrer finanziellen Situation zufrieden: 80 % gaben an, dass ihre Bezüge ausreichen, um einen angemessenen Lebensstandard zu halten. Entsprechend wünschen sich nur 43 % der Befragten, sie hätten zuvor mehr angespart und lediglich 10 % wünschen sich, sie hätten deutlich mehr zurückgelegt.

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