"Genau das braucht eine tragfähige Altersversorgung"
11.03.2020
Die Gewinner des Deutschen bAV-Preises 2020 / Foto: © MCC
Angesichts des sinkenden Rentenniveaus gewinnt die betriebliche Altersvorsorge zunehmend an Bedeutung. Auch deshalb sind bAV-Angebote für immer mehr Unternehmen ein Mittel der Personalgewinnung. Insgesamt acht Unternehmen wurden beim diesjährigen Deutschen bAV-Preis für ihre innovativen Konzepte in diesem Berich ausgezeichnet.
Gestern wurde im Rahmen des Zukunftsmarkts Altersvorsorge in Berlin der Deutsche bAV-Preis 2020 verliehen. Wie bereits in den vergangenen Jahren standen durch das Betriebsrentenstärkungsgesetz geschaffene Möglichkeiten im Mittelpunkt.
In der Kategorie Großunternehmen sicherte sich die Techniker Krankenkasse den ersten Platz. Sie wurde dafür prämiert, dass sie den größten Pensionsfonds Deutschlands gegründet hat, um die für ihre bAV bereitgesellten Beiträge effizienter und ertragsorientierter anlegen zu können. Laut Jury ist dies im Bereich der Sozialversicherungsträger eine Pionierleistung, die Mut und den Abschied von tradierten Denkweisen erfordere. Weil es keine Vergleichsfälle gibt, waren umfassende juristische und konzeptionelle Prüfungen erforderlich. Zudem wurde der Wechsel auf den Pensionsfonds tarifvertraglich begleitet. Laut Jury beeindruck das bAV-Projekt „durch seine große Dimension, den Innovationsgrad und das gesamthafte Konzept“.
Der zweite Platz in der Kategorie „Großunternehmen“ ging an Novartis. Das Pharmaunternehmen hat die bAV für den Bestand und neue Mitarbeiter ausgebaut und über die gesamte Unternehmensgruppe hinweg angeglichen. Die bAV soll als Bestandsteil der Unternehmenskultur den One-Company-Gedanken stärken. Zugleich wurde die Finanzierungsbasis für zukünftige Betriebsrenten erheblich ausgebaut. Dies geschah einerseits durch erheblich aufgestockte Arbeitgeberbeiträge und andererseits durch die automatisierte Einbeziehung von Mitarbeiter-Beiträgen im Rahmen eines Opting out-Modells. Laut Jury wurde den Mitarbeitern die neue bAV durch eine Vielzahl von Kommunikationsmaßnahmen (Poster, Video, Flyer, Informationsveranstaltungen) „frisch und verständlich“ nahegebracht.
Komplettiert wird das Siegerpodest bei den Großunternehmen durch Bayer und deren ehemalige Tochter Covestro. Die beiden Unternehmen wurden dafür ausgezeichnet, dass sie ihre Modelle zur Umsetzung der tariflichen Altersversorgung so umgestaltet haben, dass ihre Mitarbeiterbeiträge automatisch einbezogen werden (sog. Opting out). Während sich viele Tarifpartner aktuell mit dieser durch das BRSG eröffneten Möglichkeit noch schwer tun, wurde hier ein Modell entwickelt, das später den Anstoß für die Neuregelung im Chemietarifvertrag „TEA“ gegeben hat. Laut Jury wird durch das Opting out nicht nur der Verbreitungsgrad der bAV deutlich gesteigert, sondern auch die Administration erheblich verschlankt und zudem auf papierlose elektronische Kommunikation umgestellt.
Welche Unternehmen bei den KMU ausgezeichnet wurden, lesen Sie auf Seite 2