Gemischter Ausblick auf 2019

05.12.2018

Trotz schwieriger Rahmenbedingungen sind die deutschen Anleger für ihre persönliche finanzielle Situation insgesamt optimistisch / Foto: © stockphoto-graf - stock.adobe.com

Der Brexit und der Haushaltsstreit der EU mit Italien treiben deutschen Sparern die Sorgenfalten auf die Stirn. Entsprechend ist der Optimismus auch bei Aktien eher gedämpft. Bezüglich der persönlichen Lage blicken die Sparer hingegen optimistisch in die Zukunft.

Das Jahr neigt sich dem Ende zu. Zeit Bilanz zu ziehen und zu schauen, was das nächste Jahr bringt. Das hat nun auch das Marktforschungsinstitut Forsa getan und im Auftrag von Union Investment 500 Finanzentscheider in privaten Haushalten befragt, die mindestens eine Geldanlage besitzen.

Hinsichtlich der allgemeinen wirtschaftlichen Lage blicken viele Befragte unsicher in die Zukunft. Gerade der Ende März erfolgende EU-Austritt Großbritanniens macht ihnen Bauchschmerzen. So gehen 85 % der Umfrageteilnehmer davon aus, dass der Brexit der britischen Konjunktur mittelfristig schaden wird. Lediglich 8 % glauben nicht, dass der Brexit Einfluss auf die wirtschaftliche Entwicklung des Vereinigten Königreichs hat. 5 % glauben sogar, dass der Brexit eine Chance darstelle und rechnen mit positiven Impulsen.

Die Folgen für Großbritannien sind das eine, die Folgen des Brexits für die Rest-EU das andere: 55 % der Befragten glauben, dass die verbleibenden EU-Staaten durch den Brexit in Mitleidenschaft gezogen werden. Jedoch glauben auch 35 %, dass sich durch den Brexit für die verbleibenden EU-Staaten nichts ändern wird, 7 % rechnen sogar mit positiven wirtschaftlichen Effekten. „Die Ergebnisse der Befragung zeigen, dass viele Menschen im britischen EU-Austritt mehrere Verlierer sehen. Dabei schätzen Sie den wirtschaflichten Schaden für Großbritannien im Vergleich zu den europäischen Ländern der Europäischen Union höher ein“, so Giovanni Gay, Geschäftsführer bei Union Investment.

Unguter Blick nach Süden

Ein anderes Sorgenkind der EU geht fast etwas unter aufgrund der ganzen Berichterstattung über den Brexit: Italien. Das südeuropäische Land weist nach Griechenland die zweithöchste Verschuldung der Eurozone auf und plant diese weiter auszubauen – sehr zum Missfallen der EU. Deshalb zeigen sich 82 % der befragten Anleger darüber besorgt. Nur 17 % machen sich keine Sorgen um den hohen Schuldenberg, der sich südlich der Alpen auftürmt.

67 % der Befragten fürchten sogar, dass die Euro-Schuldenkrise von 2010 wieder aufflammen könne, wenn Italien an seinen Plänen festhält, sich im kommenden Jahr in Höhe von 2,4 % des BIPs zu verschulden.

Wie die Anleger ihre persönliche finanzielle Lage in Zukunft einschätzen, lesen Sie auf Seite 2

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